in der Hand und schrieb auf ein Aktenstück eine Rand=> bemerkung. Der Flügeladjutant meldete den nächsten Be» Sucher: „General der Kavallerie, Durchlaucht Fürst Alb# recht." Hohl klangen von Brucks Schritte durch die Marmor# hallen. Ihm war zumute, als verwandle sich jede Säule in eine grinsende Fratze, als müßten die Lakaien ihre Hände vors Gesicht halten, um nicht schadenfroh aufzulachen. Kaiserliche Ungnade bedeutete genau so viel wie lebendig begraben zu sein. Freiherr von Bruck sah sein Leben an sich vorüberziehen. Achtzehnhundertachtundvierzig in die Nationalversammlung gewählt, Handelsminister im Mini# sterium Schwarzenberg#Stadion, Parlamentär im Frieden zu Piemont, Gründer der Handels# und Gewerbekam# mern. Verbesserer des Konsulates, Post# und Telegraphen# Wesens, Organisator der ^Veg# und Eisenbahnbauten so# wie Flußregulierungen, Mitarbeiter bei der Ausarbeitung des österreichischen See# und Handelsrechtes, Gründer der Wiener Börsenkammer, der Triester Seebehörde, Füh# rer der österreichischen Industrie; achtzehnhundertneun# undvierzig betrieb er die Handelseinigkeit zwischen öster# reich und Deutschland, schloß achtzehnhundertdreiund# fünfzig die Zollverträge in Berlin, ging als österreichischer Internuntius nach Konstantinopel und betrieb mit der Pforte in Konstantinopel die Konvention wegen Beset# zung der Donau # Fürstentümer durch österreichische Truppen. Achtzehnhundertfünfundfünfzig übernahm er zum zweiten Male das Portefeuille der Finanzen. Seine Parole: Dienen dem Staate, dem Kaiser, dem Volke. Sei# ne Feinde imd Gegner verwickelten ihn in den Eynatt'# sehen Unterschleifungsprozeß. Viele Schlachten hatte er in der Finanzwelt geschlagen. Allen Feinden zum Trotz hätte der Kaiser ihn halten müssen.
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