dicken persischen Teppich auf« und abzugehen, von der, Eisenbahn zu sprechen, daß der Minister und seine Res« sortchefs die Bahn und deren Auswirkungen plastisch vor sich sehen. Wemdls Worte verkörperten die Wirk« lichkeit. Erze werden mit der Bahn nach Steyr gefahren, Eisen aus den Schmelzöfen, Fertigwaren von Steyr mit der Bahn fortgeschickt. Die hohen Frachtkosten fallen fort, Steyr ist dem weiten Weltmarkt durch eine Eisenbahn angeschlossen. Außerhalb der Schlotenstadt können Wohnungen für Arbeiter gebaut werden. Fremde, die sich bisher scheuten, die beschwerliche Fahrt nach Steyr an« zutreten — in Zukunft werden sie kommen. Die Herren vom Finanzministerium waren wachen Geistes, spürten das heiße Erz, den gleißenden Stahl „Eure Exzellenz", Josef Wemdl blieb vor dem Mini« ster stehen. „Diese Ausführungen schließe ich mit den Worten: „Neid, Haß und Konkurrenz müssen zurück« stehen. Die Eisenbahn soll keinem Einzelnen, sie muß allen dienenl" Finanzminister Freiherr von Bruck dankte für die Darlegungen. „Liebe Freunde, von Ihrem Schlag müßten wir viele im Vaterlande haben, dann stünde es um uns besser]" Zu den Ressortschefs gewandt, fuhr er fort: „Ich danke, meine Herren! Beginnen Sie diese Eisen« bahn tatkräftigst zu unterstützen! Ich kann alles Gehörte nur gutheißen!" War es Täuschung oder Wahrheit? Josef Werndl glaubte in den Augen der abgehenden Räte, die sich kei« ner Äußerung hingaben, zu bemerken, daß sie sich von ihrem hohen Chef bereits weit fort befanden; sie alle dach« ten schon, da sie ihre Rücken tief krümmten, an den kom« menden neuen Mann, dem sie auch untertänigst dienen mußten. Was kümmerte den Aktenmenschen im Finanz« ministerium die Arbeiterschaft in Steyr, die Eisenbahn in
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