Freiherr von Bruck, seines Zeichens Finanzminister. Der 'Lenker der Finanzen, angefeindet wie beneidet, lebte für sich und seine Reformen. Freiherr von Bruck war am achten Oktober siebzehn« hundertachtundneunzig in Elberfeld geboren. Eine unruhi« ge Zeit beherrschte damals Europa; Frankreich und viele Länder mit ihren iMenschen brannten in Aufruhr. Als junger Mann, besessen von Liebe und Gerechtigkeit, reiste Karl Ludwig von Bruck durch Deutschlands Gaue nach England und Frankreich, lernte Länder und Menschen kennen. Im Jahre achtzehnhundertzwölf zog Karl Ludwig von Bruck als Freiheitskämpfer nach Griechenland. Er suchte dort das Recht, ohne es zu finden. Ernüchtert sie« delte er sich später in Triest an. Seine Gedanken galten dem Schiffsverkehr Triest«Levante. Zielbewußt, ohne der persönlichen Feinde zu achten, schaffte sich der junge Deutsche eine Stellung, wie sie vorher noch keiner in der Schiffahrt innehatte. Er gründete den Lloyd«Triestino, eine Weltfirma. Der Unermüdlche schickte Schiffe in alle Welt. Waren vieler Art wurden über Triest in die große Monarchie geleitet. Mani schätzte Freiherr von Bruck, schickte ihn achtzehnhundertachtundvierzig mit anderen Vertretern deutscher Nation in die Nationalver« Sammlung nach Frankfurt am Main. Diesen Karl Ludwig von Bruck, Finanzminister der großmächtigen Habsburger Monarchie, suchten Dr. Kom« paß und Josef Werndl für ihr Eisenbahnprojekt zu gewin« nen,. Es war kein leichtes Beginnen, an den gewichtigsten Mann der Finanzen zu kommen, umso weniger, als es viele Leute gab, die Dr. Kompaß und Josef Werndl in schlech« tes Licht stellten. Seine Exzellenz kannte die Intrige im Kleinen und im Großen. Er hatte sich für das Haus Habsburg und die Monarchie schon oft mit Schmutz be«
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