Leopold Werndl und sein Sohn

ten Ufer der Enns oder in direkter 'Linie von Steyr nach Linz führen. In einer Note teilte die hohe Statthalterei zu Linz dem Doktor Kompaß und seinen Freunden mit, daß sich das Armees^Oberkommando Wien für die Balm»« linie Steyr über Enns nach Linz ausgesprochen habe. Dok# tor Kompaß schlug vor, alle Gewerke sollten sich an die# ser Bahn beteiligen. Die Stadtgemeinde begrüßte das weitsichtige Projekt des Doktor Kompaß. Mißgünstige Gemeinderäte aber sprachen sich gegen eine Privat# beteUigung an dieser Bahn aus. Die Handels» und Gewerbekammer für Niederösterrreich lehnte ein Ersuchen der Stadt Steyr um Unterstützimg ihres Standpunktes ab. Doktor Kompaß ging so weit, daß er seine und die, seinen Mitarbeitern verliehenen Konzessionen, kostenlos abtreten wollte, wenn eine Bahn Steyr#Enns errichtet würde. Die Mehrheit des Gemeinderates zu Steyr war gegen dieses Angebot. Wer steckt dahinter? Die Großfuhrwerksbe# sitzer mit ihren tausenden von Pferden, Knechten, Fuhr# leuten, Roßbuben; Heu#, Stroh# und Haferbauem revol# tierten drohend vor dem Rathaus zu Steyr. Viele Hekto# liter Birnen» und Apfelmost hatten den Demonstranten den Kopf vernebelt, den Magen verdorben. Laut knallten die Peitschen durch die Straßen, laut rasselten die Ketten, welche die Burschen hinter sich herzogen. ,,Das Feuer# Roß ist ein unchristliches, ein Teufelswerkl" schrien sie. Die Großindustrie im Nachbarland und Niederöster# reich beobachtete mit scheelen Augen die neu aufblühende Stadt Steyr. Niederösterreich lag dem Ministerium in Wien näher, näher dem konservativen Adelsklerus, den Geldaristokraten, geldgierigen Wucherern. Sie alle stan# den geschlossen gegen die sich ausbreitende Stadt, gegen Handel und Wandel, gegen Josef Wemdl und seinen fortschrittlichen Anhang. Insbesonders die Flösser, Fuhr#

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