kann ich vertragen, nur nicht, wann'st den Kopf hängen läßt und dem Herrgott die Zehen abschleckstl" Familie Werndls Sprößling, der kleine Pepi, mit einem dunkelblauen Anzug, weißem Spitzenkrägelchen und weißen Manschetten angetan, hatte derweilen ein Spielzeug gefunden. Ein kleiner ausgedienter Scheren# und Messerschleifjstein, der schon viele Jahre im 'Lehm und in der Erde lag, erregte seine gespannte Aufmerksam# keit. In kaum zwei Minuten sah Pepi aus, als hätte er in Lehm gebadet. Von oben bis unten war der Anzug schmutzig. Karoline stürzte sich auf ihren Sohn: „Marand' Josef, wie der Bua ausschaut! Bist ein richtiges Ferkel!" Karoline mußte nun das Ausgehen mit ihrem Mann ver# schieben, mußte dem Pepi einen frischen Sonntagsanzug richten. Ein kleiner Vorwurf lag in ihrer Stimme, als sie Josef zuritef: „Na, du gescheiter und schöner Mann, wirst es einmal einsehen, was so eine Frau unid Mutter tun muß und warum sie für ihren Mann so wenig Zeit hat?" Josef zwinkerte jungenhaft mit den Augen: „Frei'# lieh, seh' ich es ein! Aber zugeben tu ich es nicht! Red' nicht so viel, zieh den Buben an und dann gehen wir —" Im Gemeinderat zu Steyr wurde viel verhandelt. Es gab Stadtväter, die sich prinzipiell und oppositionell zu# sammenschlossen, es gab solche, die nur ihr Gewerbe und ihren Handel im Blickfeld hatten und solche, die völlig unter dem Einfluß des Klerus standen, vom Konservai# tivismus beherrscht alles bekämpfen, was fortschrittlich schien. Josef Wemdl, das jüngste Gemeinderats # Mitglied, fiel auf, wo er ging, wo er stand. Überall war er der Mittelpunkt. Er schloß sich keiner Stadtvätergruppe an,
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