Leopold Werndl und sein Sohn

Sehermesserer oberhalb der Papiermühle erwerben. Das alte Haus würde er abbrechen lassen und ein neues Fas briksgebäude erbauen. Weitsichtige Pläne hatte Josef. Die Werkstätten seiner Mutter und Geschwister gedachte er zusammenzulegen, auch in Oberletten standen weitere Objekte zum Ankauf zur Verfügung. Sitz der Firma je# doch sollte Steyr bleiben. An einem Weihnachtssonntag fuhr der Bader Moser aus Klaus mit seinem Schlitten vor. Stolz wickelte er sein pauspäckiges Töchterlein Emma auls den Decken. Josef nahm das MoserfeDimdl auf den Arm. Neugierig zupfte die Kleine an Josefs Schnurrbart, der ihm viel zu langsam wuchs. „Hast schöne Guckerln", stellte Josef fest. Emma wollte mit ihrem Vater nicht nach Hause fahren, sondern bei Onkel Wemdl bleiben, so liebte sie ihn. Pepi, der Erstgeborene, hielt sich von allen Spielen mit anderen Kindern fern, er war ein ruhiges und blalsses Kind. Mit Sorge und viel Liebe wachte Josef über der Gesundheit seines Sohnes. Orangen, Melonen, Johannesbrot, Erd# und Walnülsse, alles, was dem Pepi Freude machen konnte, brachte er nach Hause. Mit übertriebener Zärt# lichkeit hing Frau Karohne an den Kindern, blieb aber immer auf die Liebe ihres Mannes ziun Pepi eifersüchtig. Es gab oft unerquickhche Aussprachen zwischen den Ehe» leuten. Josef mußte manches Mal an die Worte seines verstorbenen Vaterls denken: Die Frau darf nicht älter sein als der Mannl Stundenlang saß Frau Karoline vor dem Spiegel, forschte im Gesicht nach Zeichen des Altwerdenls, Krä# henfüßen, Runzeln. Zu den Eltern war Karoline unge» recht. Vater Haindl besuchte oft seine Enkelkinder, trank gern mit Josef zwei oder drei Liter guten Weines und be# wunderte die Gedxdd deis Schwiegersohnes seiner Toch»

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