ohne Aufregung. In Wien schenkte man ihm Vertrauen. Aufträge über Aufträge brachte er nach Steyr. Die Neix der, die Feinde, die Konkurrenten, die sich zu Hause lie« her hinter den warmen Ofen setzten, rissen Mund imd Augen auf, als neue große Maschinen in der Kettenhuber^ schleife aufgestellt wurden, volle Wagen bestes Roheisen hingebracht, als Fertigware die Fabrik verließen. Josef Werndl nahm jeden Tag neue Gesellen und Knechte auf. Die Neider, Feinde, Besserwisser munkelten: »Abwarten, der Wemdl bricht sich heute oder morgen doch das Genick. Abwarten, der Josef Werndl kommt bestimmt wegen Betrug in den Kerker — abwarten, abwarten! Sie flüsterten so lange, bis sie selbst von ihren Betrieben, ihren Häusern mit Schimpf und Schande in die Not fort« gejagt wurden. Josef nahm die Söhne dieser Verjagten ohne Groll mit ehrlichem Willen unter seine Fittiche, ließ sie beste Arbeit ausführen, ihnen genügend Geld aus» zahlen und teilnehmen am Verdienst. Mächtige Maschi« nen, bei Wemdl gezeichnet, konstruiert, modelliert, ge« gössen, zusammengestellt, standen nie still. Frau Karoline gebar zwei Töchter. Josef, guter Vater und Gatte, kümmerte es nicht, wenn sein Lintscherl oft mit oder ohne Gmnd raunzte, mit der Zeit, mit Gott und aller Welt zerstritten war. Frau Karoline meinte es nicht böse, wenn sie Josef vorwarf, er würde alles Geld ver» spekulieren und fürchtete, ihr und den Kindern könnte nichts übrig bleiben» Mit unbegründeter Eifersucht plagte sie ihren Gatten. Dann weinte sie, bekam rote Augen, sah alt aus, hockte bei den Kindern, eine Strick» und Stopf« arbeit in der Hand und grämte sich. Josef versuchte in den ersten Jahren seiner Ehe oft, alle Pläne mit seiner Frau zu besprechen. Aber Karoline zeigte für die Maschinen, für die Eisenbahn, für die Ver«
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