Leopold Werndl und sein Sohn

Männer unterstützen. Wenn der Prophet nicht zum Berge komme, müsse der Berg zum Propheten kommen. Er vrollte in die Welt hinausfahren, sich Aufträge verschaff fen. Die anderen Eisenherren sollten es auch tun. „Von nichts kommt nichts, hat schon mein Vater gesagt." Morgenrot zeigte sich. Doch nur einer hieß Josefs Jungfernrede im Gemeiniderat zu Steyr gut: Josef Reder. Er stammte aus einer alten Steyrer Familie. Sein Vater hieß Mathias. Er betrieb Fischerei, Flößerei und Holzhandel, hatte dem alten Holzhändler Kickinger dessen Besitz in demselben Jahre abgekauft, als Josef Wemdl zirr Welt kam. Mathias Reders kaum vierzehnjähriger Sohn Josef sollte in Floridsdorf das Holzfach erlernen. Als Jung^ knecht wurde er im Buch der Schiffs»« und Floßleute zu Steyr eingetragen. Schon im Jahre achtzehnhundertsieben« undvierzig riskierte die Firma Reder einen vollständigen. Schiffszug. Er bestand aus drei bis vier Klobzillen. Zu diesem gehörten kleinere Fahrzeuge, zwei bis drei Roß« plätten, auf denen sich die Zugpferde für den Gegenzug befanden. Siebentausend Gulden kostete solch ein Schiffs« zug. Josef Reder heiratete eine Tochter des Brauers Josef Jäger von Waldau bei Steyr. Bald verfügte die Reder« sehe Schiffsmeisterei über zwei vollständige Schiffszüge mit acht großen Zillen und fünfundzwanzig Pferden, einer regelmäßigen Schiffahrt auf der Enns und Donau bis Wien und Budapest. Josef Reder kaufte in Wien und Budapest auf eigene Rechnung und Risiko Getreide oder Wein und konnte beträchtlichen Nutzen daraus ziehen. Auf den Gegenfahrten stromaufwärts, die mühsam mit« tels Pferdezuges längs des Stromes erfolgten, gab es man« cherlei Gefahren zu überbrücken. Havarien und Rück» Schläge blieben weder dem Vater noch dem Sohn Reder erspart. Ein Schiff fror bei TuUn ein, ein anderes sank.

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