Wasserspeisung für die iLokomotive wusch er sich den Staub ab. Der Anzug, den er am Körper trug, war zwar nicht zerrissen, aber auch nicht mehr der neueste; von gutem Schnitt, aber von Mode überhaupt nicht zu reden. Als er auf den hölzernen Bohlen des schmutzigen Schiffes stand, das ihn von Amerika nach Europa bringen sollte, griffen seine Hände nur wenige Dollarscheine. Die Übeiv fahrt und das Essen waren bezahlt. Josef überlegte: Würde Vater Werndl seinen klaren Ausführungen wegen der Maschinen und der neuen WaffemHerstellung Widerstand leisten? Eines wußte er mit Gewißheit: Wenn sich die europäische Waffenherstellung nicht mit den neuesten Maschinen eindeckte, würde Amerika eines Tages Europa mit Waffen überschwemmen. Steyr und seine Meister würden dann ruiniert sein. Er aber wollte den Sieg erzwingen. Er, der Josef Werndl, brauchte Ames rika nicht zu fürchten. Karoline sollte stolz auf ihn sein. Allen Steyrern würde er zeigen, daß er von Anfang an recht gehabt hatte. Ob er zu seinem berühmten Lands» mann, dem Maschinengelehrten Professor Redtenbacher wandern sollte, ihn bitten, ihm zu helfen? Einem Studier» ten gelang oft mehr. Würde sein Vater ihn dann immer noch verlachen? Die Überfahrt nach Europa verlief ohne Stürme. Heiß brannte die Sonne. Josef hatte viel Zeit zum Nach» denken. Sein Mund war schmal geworden, die Wangen eingefallen, die Augen heiß. Braungebrannt fuhr er der Heimat zu. Heimat, wo bist du? Josef gelobte sich, ihr immer , treu zu bleiben. Sechs Wochen dauerte die Reise, ehe Josef festen Boden imter seinen Füßen spürte. Sein Herz berstend vor Liebe, sein Kopf voller Pläne. Großes würde er schaffen. — — Großes 1 .
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