Leopold Werndl und sein Sohn

geben, Vater." Leopold Werndl mußte zugeben, er kannte keinen besseren Büchsenmacher als seinen Sohn. Aber er, der Vater, durfte dem Buben nicht nachgeben. Meister Wemdl glaubte, wer nachgibt, sei im Unrecht. „Tüchtig bist, aber a Bub bist halt immer noch." Vor Josef stiegen Bilder auf, große Maschinen, die er in der ärarischen Gewehrfabrik zu V/^ien gesehen, vor denen er gestanden war. Die Namen der Maschinen; Pratt, Whitney, Remington, standen in großen Lettern sichtbar vor ihm. Diese Maschinen bauten die Amerika^- ner. Auch er müßte solche Maschinen bauen können, in seinen Werkstätten aufstellen, dann würde er dem Vater beweisen, daß der morgige Tag wichtiger sei als der gestrige. Nach Amerika wollte Josef gehen. Das Soldaten? kleid durfte ihn nicht hindern. „Vater, ich gehe nach Amerika. Ich gehe zu meinen Maschinen. Ich werde erst wiederkommen, wenn ich mehr weiß als heute." Vater Werndl machten die Maschinen zornig, die sein Sohn immer im Kopf hatte. Er glaubte nicht an die Auslegungen, die der Junge ihm beizubringen versuchte. Gut, wenn Josef nach Amerika fahren wollte, dann sollte er in das fremde Land ziehen. Tausend Silbergulden kostete eine solche Reise. Vater W^erndl würde sie aus? geben. Viel Zeit würde in Amerika vergehen, die Liebe zu Karoline Haindl schwinden. Oft war schon über Nacht vieles anders geworden. Leopold W^erndl stimmte zu. Frau Josefa wußte den Ausweg, damit der Sohn nicht als Deserteur erschien: für ihn mußte ein Ersatzmann gefun? den werden. Josef dachte nicht daran, in Amerika nach Goldklumpen zu graben. Einzig zu den machtvollen Ma? schinen zog es ihn. Wenn er nach Jahr und Tag voller Wissen von Amerika nach Hause käme, würde er vor seine Karoline hintreten und sie zum Traualtar führen.

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