möcht' des Buben Bestes. Es ist nicht gut, wenn eine Frau älter ist als der Mann. In der Jugend macht's nichts, aber später, wenn die beiden reifer werden! Der Josef wird eines Tages an meine Worte denken müssen. Ich bin gegen die Heirat mit der Karolin', ich bin überhaupt da« gegen, daß der Bub so jung heiratet. Er soU erst was Ordentliches werden. Oder will er mit seinen sechs Kreu« zern, die er als Soldat verdient, einen Ehestand gründen?" Eine Flut lauter Worte prasselte auf Josef nieder. Jeder im Hause hörte es, daß der Meister von seinem Sohn als von einem Phantasten sprach, der erst beweisen müsse, daß er ein richtiger Mann sei. Er, der Vater, habe sich nach einem Mädchen umgeschaut, als seine Hände ihm das tägliche Brot sicherten. Er kannte keine Redenss^ arten, Verbesserungsvorschläge, Tag und Nacht sei er an der Feueresse gestanden. Aber er wüßte schon, worauf der alte Haindl hinauswollte: Schwiegervater von Josef Werndl werden. Nein! Nein! Nein! Wenn der Josef so dumm sei, sich von einem Weibsbild fangen zu lassen — er, der alte Werndl, passe auf! Das könnte dem Herrn Sohn recht sein, mit einer jungen Frau im Haus, im Be« trieb, in der Werkstätte zu kommandieren. Aufrecht stand Josef vor seinem Vater: „Ich bitte dich nochmals, gib deine Einwilligung. Ich kenne mich, es geschieht ein Unglück, ich laufe davon!" Vater Werndl konnte so eisern sein, wie das Eisen, das er bearbeitet: „Nein, aus der Heirat wird nichts!" Josef Werndl blieb aber seines Vaters Sohn: „Ich heirat' die Lintscherl!" Der Vater mußte schließlich zustimmen, die Kraft, die sein Sohn Josef bei jeder Gelegenheit bewies, imponierte ihm. Wovon willst leben, mit deiner Frau, deinen Kindern?" „Von der Arbeit. Ich bin kein schlechter Büchsen« macher, das mußt du, wenn du ehrlich bist, selbst zu«
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