Leopold Werndl und sein Sohn

Tochter vorbereitet, waren längst kalt geworden. Vater und Mutter glaubten ihre Tochter schon von einem Mäd» chenhändler donauabwärts auf einem Dampfschiff in die Türkei verschleppt. Statt nun freudig und glücklich um# armt zu werden, bekam die heimkehrende Tochter von ihrem Vater eine Ohrfeige und von ihrer Mutter die zweite. Der künftige Bräutigam stellte sich in Positur und erhob gegen diese Behandlung Einspruch. Karoline sei seine Braut, versicherte er. Der ehrsame Meister 'Haindl fragte verblüfft: „Wie bitte? Was haben Sie gesagt? Wer ist Ihre Braut?" Joisef bestätigte das schon einmal Gesagte. Er, Josef Wemdl, habe die ernste Absicht, Ka« roline zu heiraten, wenn es sein müßte, auf der Stelle. Er wisse, was sich gehöre, und halte hiermit um Karolines Hand in allen Ehren an. Josef Werndl erfuhr Dinge, die er noch nicht wußte. Vater Haindl nahm sich kein Blatt vor den Mund. Tief Atem holend polterte er los: Ob der Herr Soldat schon trocken hinter den Ohren sei? Ob der junge Herr Werndl glaube, weil er der Sohn vom großen Armaturen^Werndl sei, dürfe er sich einen Spaß mit eines ehrsamen Messer« Schmieds Tochter erlauben? Überhaupt, wer sei denn der Herr Soldat? Nicht einmal mit seinem eigenen Vater könne er sich vertragen. Ein unfolgsamer Sohn sei er. Nicht eine Suppe habe er sich bislang verdienen können. Josef versuchte des öfteren seinen Mimd aufzutun, sich zu rechtfertigen, dem geliebten Mädchen ritterlich zur Seite zu stehen. Er kam nicht dazu. Karoline hing am Halse ihrer Mutter und weinte. Sie schluchzte laut, damit es alle hörten: Wenn sie den Josef nicht bekäme, ginge sie ins Wasser. Zwei Hauskatzen, eine braune, die andere schwarz, und ein langhaariger brauner Dackelhund balgten sich

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