97 mit einer Hand des auf dem Panther reitenden Dionysosknaben und ein Giebel aus Groppenstein gefunden, der fast vollkommen dem des Grabmals für Privatius Silvester®) gleicht. Es ist der Friedhof aus der römischen Friihzeit Lauriacums, das beweisen auch die in den Gräbern gefundenen Münzen, so von Vespasian (69 bis 7g) I Denar, Titus 2 Denare, Domitian I MB, Antoninus Pius i MB, Mark Aurel i GB, P'austina I MB, Septimius Severus 2 KB, Severus Ale xander I GB, Probus i Antoninian. Im westlichen Friedhofe herrschien die Gräber mit Bestattung vor. Er bildet daher für das Museum in Enns eine ergiebige Fundquelle vollständiger Ton- und Glasgefäße, die meist nur in Bestattungs und auch Urnengräbern unversehrt anzutreffen sind (Abb. 50—52). Wie beim Erweitern der Sandgrube auch in den letzten Jahrzehnten die Gräber bloß gelegt wurden, so gab die Erde auch die Grabes beigaben frei, die vom Besitzer des Stegmaiergutes, der Familie Dorninger, stets dem Museum in Enns zugewendet wurden, so im Jahre 1904 zwei Glas flaschen mit kugelförmigem Körper und langem Halse, ferner eine kleine Urne und den kreisrunden, mit Blattwerk verzierten Rahmen eines Bleispiegels'), schließlich den obgenannten Grabsteingiebel, in der Folge einzelne Glasflaschen, Urnen, Lämpchen mit den Aufschriften: CRESCES, VIBiANI, lANVARI und Münzen. Am 5. März 1925 wurde ein Kinder grab mit Skelett bloßgelegt, das eine dunkelgraue, weite, kleine Urne aus feinem Ton und mit Einbauchungen enthielt. Gegen Ende Jänner 1927 kam am Rande der Grube abermals ein Skelettgrab zum Vorschein, das aber abrutschte; es enthielt die Gebeine einer jungen Frau und eines 6jährigen Kindes, das ihr auf die Brust gelegt war, als Beigaben waren Ohr ringe aus Golddraht, eine schlecht erhaltene MB Mark Aurels unter dem Kopfe, eine flache Ton schüssel, eine kleine graue Urne und eine Glas schale ähnlich unseren Teetassen noch zu retten. Bald hernach am 28. März konnte daneben das Grab eines 4- bis 5jährigen Knaben sorgsam geöffnet ®) Abgebildet im l. Jahresbericht des Museal Vereines, 1895 S. 24. Vgl. auch' Anm. 10. ') Siehe E. Nowotny, Gläserne Konvexspiegel, in Jahreshefte des österr. archäol. Institutes XIII, Beiblatt Sp. 119 f. 98 werden®). Es lag am westlichen Rande der Grube mit dem Kopf im Osten. Der Leiche waren reichlich Beigaben mitgegeben worden. Am Scheitel stand eine große 0*205 ^ hohe zylindrische Glasflasche mit langem Halse und Henkel, daneben ein kleines, kugelförmiges, papierdünnes Riechölfläschchen von Abb. 52 Urnen aus der Stegmaier-Schottergrube. 0*04 m Durchmesser, neben dem rechten Arme eine Flasche, deren Mund trichterförmig erweitert ist und die um den Hals einen Glasfaden spiral förmig gewunden hat, bei der rechten Hand ein Glas teller von 0*1x7 m Durchmesser und ein bauchiges Tropffläschchen (Abb. 53), Um den Hals trug das Abb. 53 Gläser aus einem Kindergrabe und Urne. Kind eine Kette aus kleinen blauen Perlen von Lapis lazzuli, die nach je einer kleinen Reihe durch je eine goldig glänzende Glasperle unterbrochen war und auch eine größere grüne Glasperle und Die Arbeit mußte wegen Gefahr des Abrutschens des senkrecht abgegrabenen Sandes von der tiefen Grube aus auf einer Leiter durchgeführt werden. 7
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