Die heidnischen Friedhöfe und die Limesstraße bei Lauriacum & Ein Reihengräberfeld und römische Funde in Überackern.

93 94 der Gebeine des Mannes stand ein schön geformtes, schwarzes Tongefäß und ein kleines, bauchiges, vasenartiges Töpfchen aus feinem, rotem Tone mit schwarzer Glasur und zwei Riffelrädchenreifen (Abb. 48). Die erwähnten Ziegel sind wegen ihres Alters beachtenswert, von den beiden Dachziegeln, die 0'55 m lang, am oberen Rande 0*40 m und am unteren 0'375 ^ breit sind, hat der eine die alte Legionsmarke mit vertieften kleinen Buchstaben LilGTTITA, auch ihre Fälze sind von der ganz einfachen alten Form, die Pflasterziegel haben die längere alte Marke LIIGTTITALICA. Auch beim Brunnengraben stieß man in dem Erdaushub auf zwei Skelette, von denen eins hinter den Zahn reihen einen ganz verschliffenen und dick patinierten Sesterz des Domitian hatte. Weiter feldeinwärts, 17 bis 21 m von der Grabengrenze, kamen noch Brandurnen zutage, die jedoch schon in Lehm lagen und daher durch die Feuchtigkeit zersprengt, außer dem infolge ihrer seichten Lage, o'^o bis 0*40 m unter der früheren Ackeroberfläche, schon längst vom Pfluge zerschnitten waren. Eine große, kugel förmige Urne aus feinem roten Tone enthielt Asche, Gebeinreste, eine Lampe (FORTIS), eine Schere mit Bronzebügel und eine große Zwinge mit Kugel kopfnieten, die vielleicht von einem Messer stammte. Ende März 1932 wiederum fand der Besitzer beim Sandgewinnen vor dem Hause zwei Skelettgräber, dabei mittelgroße zerdrückte Urnen und eine Lampe mit dem Stempel Q.GC. Auch ganz nahe dem nördlichen Straßenrande mehr westlich sind übrigens bei den wenigen Erd arbeiten in dieser Gegend im Sommer 1930 einige römische Brandgräber aufgedeckt worden, so gegen über Koblingers Sandgrube bloß mit sogenannten Soldatenschüsseln und etwas westlicher gegen Kilo meter 18'4 bei der Anlage des Stutzgeleises neben der großen Elektrizitäts-Transformator-Station der Zuckerfabrik abermals zwei Brandgräber, das eine mit einer kleinen, bauchigen, roten Urne und einem Lämpchen, und am 11. Mai 1931 bei Schotter arbeiten ein Skelettgrab mit einem Becher aus gelblichem Ton als Beigabe^). Beim weiteren SchotSehr wichtig ist auch der alte Fund einer byzan tinischen Goldmünze aus dieser Gegend, die einst nahe dem nördlichen Straßenrande im Acker rechts der Kristeiner Kapelle bei Kilometer l8'34 gefunden wurde, laut Bericht des Syndicus Kain vom Jahre 1844. Nach seiner sehr anterabhube bis gegen Mitte Juni 1931 stieß man auf beiden Seiten des Stutzgeleises nach und nach auf sechs Gräber, areist Brandgräber, die in etwa 12 bis 15 w Abstand von der Einfriedungsmauer an der Bundesstraße lagen. Indem der leitende Ingenieur Leopold Schenk selbst vorsichtig nachAbb. 4 8 Gräberbeigaben. grub, konnte er vom Grabinhalte eine schwarze Faltenurne, eine mittelgroße, kugelige, schwarz glasierte Urne mit Riffelrädchenverzierung, einen kugeligen, enghalsigen Wasserkrug aus rötlichem Ton, eine 0"I4 w hohe Flasche mit langem Halse und OM25 m weitem, sehr flachem Körper aus blauM Abb. 49 Beigaben aus Gräbern nächst der Trans formatorstation. grünem, dickem Glase (Abb. 49) und ein großes Bruchstück einer sehr dünnen Flasche für das Museum bergen. schaulichen Beschreibung ist es ein Goldsolidus des Kaisers Heraclius und seines Sohnes Heraclius II. Constantinus von 613 bis 641: auf der Vorderseite die Büsten beider von vorne, ein Kreuz und die Umschrift: DD NN ^€RACLIYS 6T 5€RA CONST PP AY, auf der Ruckseite das Kreuz auf Stufen und die Umschrift: VICTORIA AVGY.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2