Die heidnischen Friedhöfe und die Limesstraße bei Lauriacum & Ein Reihengräberfeld und römische Funde in Überackern.

147 148 stehende Ort Oberackern. Die diluvialen Schottermassen, durch die Fluten der Salzach dort abgesetzt, sind von einer mächtigen Schicht festen Wellsandes überlagert, der sich als Sediment der oftmals über die niedrigen Ufer tretenden Hochwasser nieder geschlagen hat. Südöstlich von dem die Kirche umgebenden Friedhof, durch einen Fußweg getrennt, befindet sich das Anwesen des Stefan Schwaninger, vulgo Braunlechner, Überackem Nr. 21 (Abb. 66). Schon mit sehr schönen Beigaben befand (Protokoll der Zentralkommission vom 3. April 1901). Bei der Fortsetzung der Erdaushebung kamen noch weitere Gräber (im ganzen sechs) zum Vorschein. Diese Funde veranlaßten Straberger zur Durch forschung des Gräberfeldes. Dem Wirtschafts besitzer Schwaninger wurde von der Zentral kommission die Erdaushebung bis zum Beginn der geplanten Grabung eingestellt. Über Ansuchen des Grundeigentümers gestattete man ihm nachträglich ßraunlect^ne Qe]jpel A, f. f ff! f I. I. S • i Jt. Abb. 67 Skizze des römischen Hauses und des Gräberfeldes. in den Jahren 1894 und 1895 kamen bei Grabungen auf diesem Besitze Mauerreste und Menschenknochen zum Vorschein. Damals legte man diesen Funden keine besondere Bedeutung bei, da man annahm, daß die Leichenreste mit dem derzeit noch be stehenden christlichen Ortsfriedhofe im Zusammen hang stünden. Im März 1901 nahm Schwaninger anläßlich der Vergrößerung seines Wirtschafts gebäudes auf dem 44 Ar messenden Grundstücke (Pz.-Nr. 506/1), welches durch eine Bodenerhebung deutlich kenntlich war, Erdaushebungen vor. Hiebei stießen die Arbeiter auf eine Steinpackung aus Roll- und Tuffsteinen, unter welchen sich ein Skelett noch so viel Erdreich abzugraben, als zur Ver größerung seines Wirtschaftsgebäudes erforderlich war. Bei diesem Erdaushub deckte man abermals fünf Gräber auf. Die dabei gefundenen Beigaben wurden zwar gesammelt, doch achtete man nicht auf deren Zugehörigkeit zu den einzelnen Gräbern, so daß es heute nicht mehr möglich ist fest zustellen, aus welchem Grab sie stammen. Im September 19DI begann Straberger mit seiner systematischen Untersuchung, die nun einen Teil des Leichenfeldes und die Fundamentmauern eines römischen Bauwerkes erschloß (MZK 1901, 3 Fig. I, 95; Abb. 67). Bei der Weiterverfolgung der

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