89 ausgegraben, sie war mit einem irdenen Deckel zugedeckt und stak in einer ganz zermürbten größeren groben Schutzurne seicht in der Erde. Reste von Brandurnen und eine GB des Septimius Severus wurden auch Mitte März 1932 hinter dem Hause bei Erdarbeiten gefunden. Einzelne große Brandurnen sind in früheren Jahrzehnten gelegentlich auch hinter den Häusern westlich bis Kilometer l8"2 geborgen^) oder Gerippe aufgedeckt worden. Von derselben Sandgrube Koblingers wurden für die Aufdämmung der Bundesstraße zur neuen Brücke über den Kristeiner Bach Ende Juni 1929 Erdmassen abgehoben und dabei durch die Erd bewegung in einer Fläche von 10 : 25 m eine größere Anzahl von Brandurnen- und auch Be stattungsgräbern abgeräumt. Die ansehnlicheren Urnen gingen bei der hastig durchgeführten Arbeit zumeist ganz in Trümmer, auch Glasflaschen. Doch wurden 9 Lampen mit Aufschriften: CRESCES (4), FORTIS (2), QGC, VIBIANI, je eine Tonschüssel, eine schwarze Faltenurne, eine bauchige dünn wandige Urne aus rotem Ton, eine Räucherschale, eine Glasschale (Abb. 43 u. 44), ein Tropffläschchen, ein kleines kugelförmiges Glasnäpfchen mit Bronze deckel und mehrere gewöhnliche Brandurnen un versehrt geborgen, auch Reste eines Grabdenkmals, ein Säulenkapitell und ein rundes Schaftstück aus festem Sandstein gehoben. Die Münzen waren durch Brand vollkommen zerstört, eine kleine griechische Kupfermünze ganz inPatina aufgegangen. Bei einer kleinen Nutzarbeit wurde auch im Feber 1932 ein Brandgrab angefahren, dessen Urne und dünnwandige Glasflasche in Scherben gingen, von dem aber unversehrt eine Lampe (FORTIS) ge wonnen wurde. Am Südrande und Westende der in die Bundes straße übergehenden „AltenLandstraße", beimWegcinräumerhause in Kristein Nr. 22, gegenüber dem Aus diesen Gegenden stammt von einer Grabstätte auch die prächtige, große griechische Bronzemedaille des Kaisers Severus Alexander aus Byzanz: auf der Vorderseite die Büste des Kaisers mit belorbeertem Haupte und Paludament rechtshin und die Umschrift: AYT K M AYP C€Y AAezANAPOC AYF, auf der Rückseite die Aufschrift: en M AYP (jlPONTnNOC KAI AlAcflHCTHC — C€- BACTA BYZANTITYN, eine kugelförmige Vase mit Strich verzierung und zwei Palmzweigen, auf ihrer Mitte das vor letzte, unter ihr das letzte Wort (34 mm Dehrn., zö'Z^Gew.). 90 Kilometer i8'8, wurde bei Anlage einer Sandgrube (Parz. Nr. 559) im Oktober 1929 unter einer Brand kohlenschichte ein Skelettgrab mit Terrasigillatascherben und einer Großbronze der Kolonie Viminacium unter Gordian vom Jahre 240 aufgedeckt, doch scheinen auch andere Gräber oder ein Wohn haus in der Nähe bestanden zu haben, da auch Abb. 43 Kleine Tongefäße aus Koblingers Sandgrube. sonst Geschirrscherben, Terrasigillaten, eine MB Domitians vom Jahre 77 und in den neunziger Jahren schon Töpfchen, Legionsziegel und Terrasigillaten gefunden wurden. Schief gegenüber dieser Stelle ist nun nahe dem nördlichen Rande der Bundes straße (Parz. Nr. 570/1) im Mai 1930 eine aus Ziegeln gemauerte Grabkammer noch vollkommen erhalten entdeckt worden, die später Sp. HO ff. beAbb. 44 Gläser aus Koblingers Sandgrube. schrieben wird. Wiederum am Südrande der Bundes straße sind beim Bau des Hauses Kristein Nr. 26, etwa bei Kilometer i8'7, gegen 20 m von der Grenze am Straßengraben, am 13. Juni 1927 von einem Brandgrabe ein Teller (sogenannte Soldaten schüssel) und beim Bau des Wohnhauses Kristein Nr. 34 bei Kilometer i8'66 im August 1930 drei
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