141 142 gärten der Häuser an der Eichbergstraße, die sich dann auf den Südostabhang hinzieht, und oberhalb von ihr, in Masse aber wurden sie immer in dem schon erwähnten Espelmaierfelde zwischen der Straße und dem Espanbache gefunden. Am Nord ende des Eichberges nun, rechts vom Waldweg aufgange, stieß man bei den Erdarbeiten für einen Hausbau am 4. März 1928 in etwa vtrni Tiefe über Groppenstein auf sechs menschliche Gerippe in einer Reihe. Gleich neben dem ersten Grabe einer Frau und in etwa 0"5 m höherer Schichte staken in der glatt ausgestochenen Erdwand von schwarzer Ackerkrume in etwa im bis V2m Tiefe neben einander in einer Reihe sieben Bronzestücke, die zu einem etwa 0*08 m breiten Ledergürtel gehörten, der vielleicht beim Grabschaufeln oder irgendwie bald darnach verloren wurde. Einen besonderen Schmuck verliehen dem Gür tel drei prächtig patinierte Zierbeschläge (Abb. 64) aus Bronzeguß mit Ziermustern, die der Ausführung nach den Kerbschnitzarbeiten in Holz sehr ähnlich sind und für die die sehr treffende Bezeichnung „Keilschnitt" geprägt wurde. Die anderen Bronze stücke des Gürtels sind eine mit Astragalmuster verzierte Röhre, die an dem freien breiten Gürtel ende aufgeschoben war, zwei nicht verzierte, glatte, propellerförmige Zierstücke zur Versteifung des Gürtels an den Seiten und schließlich eine an einer rechteckigen Blechzwinge bewegliche ovale Schnalle, für die die Riemenzunge des Gürtels erheblich ver schmälert sein mußte. An einzelnen Nieten der Bronzestücke hingen beim Auffinden noch Reste des Gürtelleders. Nach dem Stile der Keilschnitt verzierung sind die Bronzebeschläge aus der spät römischen Zeit; solche Gürtel gehörten zur Aus rüstung des Soldaten, wie einwandfreie Funde aus denRheingegenden beweisen; auch aus den Truppen plätzen in unseren Donauländern ist nun schon eine Reihe derartiger, meist sehr schmucker Gürtel beschläge bekannt®®). Die Mächtigkeit der Humus schichte über dem Gürtelfunde und weiter über den Beerdigten erklärt sich aus der steilen Böschung des Gräberplatzes, welche Anschwemmungen begün stigte. Das Grab neben den Gürtelbeschlägen ent hielt einen Fingerhut, eine radförmige, zierliche Ge wandnadel mit färbigem Glasschmelz, eine beinerne Vgl. Joachim Werner, Österr. Jahresh. XXVI I930, 53 ff., bes. 59. Haarnadel und schließlich eine Münze des Kaisers Julian des Abtrünnigen, geprägt im J. 361, mit VOT X/MVLT XX auf der Rückseite, die also das Grab wie den Gürtel in die 2. Hälfte des 4. Jahr hunderts weist. Die römischen Wohnhäuser in der Nähe aber, von denen noch Scherben von Terrasigillata-Gefäßen und Trümmer von Heizröhren ziegeln zeugen, waren sicher mindestens 200 Jahre früher dort gestanden, da ein Schalenboden eine Rheinzaberner Töpfermarke IVNIVS FEC trug®®). Am nördlichen Ende dieses spätrömischenFriedhofes wurden abermals ganz nahe an der angeführten Stelle, bloß 30 m westlicher, dicht beisammen 7 Grä ber gefunden, und zwar links vom Aufgange des Waldweges zum Eichberg knapp am Waldessaume, 5:^ Abb. 65 Grabfunde vom Eichberg. als der Tischlermeister Florian Laimer im Früh jahre 1932 sich den steilen Hang hinter seinem' neugebauten Hause am Anton-Bruckner-Wege Nr. i abstufte. Auf enger Stelle von etwa 24 m Länge und 6 m Breite waren die Gräber in zwei Reihen angeordnet, in Abständen von etwa 1*5 w bis 2 m zwischen den Reihen und den Gräbern. Die Leichen waren durchwegs so bestattet, daß der Kopf im Süden lag und nach Norden blickte. Einige Skelette lagen sehr seicht in etwa 0*4 m, eins in 1*5 w Tiefe, eine Leiche war in einem Holzsarge beigesetzt, von dem noch die Winkeleisen zu finden waren, ein Kindergrab war mit einem Flötzboden von 2'5 «i X 1 Größe aus grobem Schotter und Ziegelbrocken in viel Kalkmörtel versehen. Eine Frau hatte 7 Armreifen ins Grab mitbekommen, zwei aus Bronze mit verbreiterten Enden, Ringelund Strichverzierung (Abb. 65), einen hohlen Armring aus zusammengerolltem dünnen Bronzeblech, einen mit einer Reihe dunkelblauer Glasperlen von Würfel form auf Bronzedraht, drei aus Bein teilweise mit ^®) Die Besitzerin Fräulein Therese Weismayr überließ in freundlicher Weise die Funde dem Museum.
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