Die heidnischen Friedhöfe und die Limesstraße bei Lauriacum & Ein Reihengräberfeld und römische Funde in Überackern.

139 140 das südöstlich von der Stadt Lauriacum auf der Südostlehne der Eichberganhöhe, auf dem nach dem Besitzer so genannten Espelmaierfelde, liegt. Seit 1800 wurden, soweit überliefert^^) ist, am oberen einst noch bewaldeten Teil der Lehne und auch im großen Felde, das zum Espanbache abfällt, teils bei Bauten oder Schotter- und Sandgewinnung, teils bei Grabungen immer wieder dicht gelegte Römer gräber gefunden, wo die Bestatteten in Holzkisten oder in gemauerten Grüften und Gräbern aus Zie geln, Tuffstein oder aus anderen Steinen oder ohne Ausgang des 4. Jahrhunderts hinweisen. Dazu stimmt auch das Vorherrschen der Münzen aus der valentinianischen Zeit; die Münzen zeigen auch sonst ein auffallend ähnliches Verhältnis wie die vom Gräber felde am Lager. Allerdings wurden, vielleicht infolge anderer Grabungsumstände, viel weniger gefunden, nur 23 Stück im J. 1911: eine sehr schöne Mittel bronze des Severus Alexander v. J. 231, aus der Zeit der Soldatenkaiser 5, von Licinius (v. J. 3^4} I7 aus der spätkonstantinischen Zeit 2, von Constantiusll. I, aber 14 Stück, das ist mehr als die Hälfte, <s Abb. 64 Gürtelschnalle in Keilschnittechnik. jeden Schutz in der sandig-lehmigen Erde beigesetzt waren; es handelt sich um ein weit ausgedehntes Reihengräberfeld. Die Gebeine wurden etwa 0*8 m bis l'2m tief unter der Oberfläche angetroffen. Ab und zu fand man Gebrauchsgegenstände: Haarnadeln aus Bronze, Bein oder auch Silber, Kleiderhaften aus Bronze (Abb. 62 rechts) oder Silber, einfache Arm reifen aus Bronze (Abb. 63), auch gläserne Becher und Flaschen; allerdings sind solche Funde auch hier nur selten, aber in Formen, die bestimmt auf den Im handschriftlichen Fündverzeichnis v. J. 1844/46 des städtischen Syndicus Johann Baptist Kain. Fried. Kenner im Archiv f. österr. Gesch. 15. Bd. S. 259, 29. Bd. 1863 S. 213. Josef Gaisberger, Lauriacum, Linzer Musealbericht 8. Bd. 1845 S. 29, 48 f. Derselbe, III. Archäologische Nach lese, Linzer Musealbericht 29. Bd. 1869 S. 265. Der Rö mische Limes in Osterreich XIII Sp. 2711. Eduard Nowotny, Römische Forschungen in Osterreich im 15. Bericht der römisch-germanischen Kommission 1923/24 S. 142, 149. Rud. Egger, Ausgrabungen bei Enns, Linzer Tages-Post 1923 7. August Nr. 178 S. 3. aus der valentinianischen Zeit. Schließlich waren bei den Ziegelsärgen auch Dachziegel verwendet, die der Zeit des Generals Ursicinus entstammen, also V. J. 369 an in Verwendung standen; man fand schon im J. 1844 und 1910 die zwei jetzt im neuen Gräberfelde festgestellten Ziegeleimarken und im, J. 1923 noch eine dritte des Ursicinus aus der Ziegelei des Petronius: TEMPVRSDVC/FINCPETR. Auch ein Münzamulett wurde 1923 gefunden, eine Kleinbronze des Gratianus (367—383) ebenfalls mit der Darstellung GLORIA ROMANORVM, doch ist das Loch weniger achtsam am Halse der Kaiserbüste durchgebohrt. Von der weiten Ausdehnung dieses spätrömi schen Friedhofes erbrachte die zufällige Aufdeckung neuer Gräber so ziemlich genau die Nordgrenze am Nordrande des Eichberges. Schon in früheren Jahr zehnten wurden nächst dem Aufgange des Wald weges zum Eichberge am Waldrande rechts mehr mals römische Gräber aufgedeckt, auch in den Haus-

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2