137 138 ohne Kalk ausgemauert und wahrscheinlich mit Brettern überdeckt. Am Südeck schloß sich ein eigenartiger rundlicher Kessel an, dessen bauchiger Boden in 0*50 m Tiefe auf dem natürlichen Boden aufsaß. In seiner runden Wandung waren alte Bruchstücke von allerlei Ziegeln, von Dach-, Hohl-, Heizröhren- und Mauerziegeln von etwa o'io m Größe in runden Scharen gelegt und mit Lehm verbunden worden, so daß die oberste Öffnung eine lichte Weite von 0'35w bis O'^om hatte und die Höhe 0'2^m bis O'^om betrug. Der Kessel war mit Holzasche fast voll angefüllt und mit Bruch stücken von Dachziegeln zugedeckt. Als Grabbei gaben waren sechs Münzen des Constantius II. und III. aus der späten Prägezeit von 353—-361 zu finden. Diese Schüssel erinnert an die Vertiefungen der Grabmensae und Agapensteine. Ein zweiter Fund über diesem Grabe ist jeden falls nur zufällig dorthin geraten, es ist ein In schriftsteinbruchstück, und zwar das rechte Eck von der Platte eines Standbildes, dessen linker Fuß noch darauf ruht (Abb. 61). Auf der Vorderfläche der Platte ist noch in drei Zeilen der Rest einer Inschrift im Ausmaße von je 4 Buchstaben zu lesen. Der Inschriftstein stammt von einem Weihedenkmal aus dem 3. Jahrhundert®^). Schließlich möge noch die Lage des Fried hofes zur Umwehrung des Legionslagers Beachtung finden. Das Reihengräberfeld ist gegen den ehe maligen Wehrgraben des Römerlagers hin, soweit es aus den Stichproben hervorgeht, ziemlich gerad linig abgegrenzt, die Grenzlinie des Gräberfeldes läuft in einem Abstände von 20 bis 26 m annähernd gleich mit dem Böschungsrande, dieser entspricht im großen und ganzen dem alten Wehrgrabenrande; der Graben ist aber vor Jahrhunderten dadurch verbreitert worden, daß die Berme an der Außen flucht der Lagermauer abgetragen und mit ihrem Erdreich und dem des mittleren Kammes, wenn ein solcher bestand®®), die Sohle des Grabens einge ebnet wurde. So verläuft der äußere Böschungs rand jetzt in einem Abstand®®) von 28 bis 30»» ®') In der ersten Zeile ist sicher pr\o sal_\ulc gestanden, die zweite Zeile läßt noch A\ttia erkennen. 22) Limes XI Sp. 9 ff. 22) Am weitesten ist die Verbreiterung, mehr als 30 m, gegenüber dem Aufgang zur Grollerstraße. An der Prätorialfront mißt der Abstand vom äußeren Grabenrand bis zur von der Außenflucht der Mauer. Der Friedhof stand demnach einst ziemlich gleichmäßig vom Wehr graben und der Umfassungsmauer ab. Da das Gräber feld gegen den Wehrgraben hin einen ziemlich breiten Streifen freiließ, so muß also noch eine Abb. 62 Fibeln vom Friedhoi am Eichberg. militärische Gewalt im Lager geboten haben, daß ein gewisses Vorfeld unverbaut und unbenützt ge lassen werde. Aus flächenhaften Rieselschotteraus breitungen an einer Stelle längs des Friedhofrandes in einer Entfernung von etwa 4 bis 5 m wäre ein Abb. 63 Grabfunde vom Espelmaierfelde. Weg daselbst zu vermuten, auffallend viel Münzen wurden gerade dort gefunden. Die neuentdeckte spätrömisch-christliche Be gräbnisstätte drängt zum Vergleiche mit einem anderen, schon lange bekannten Reihengräberfelde, Mauerflucht bei 24 «2 (Limes VII Sp. 17, 22), an der linken Vorderlagerseite ebensoviel, an der rechten Vorderlagerseite bei 26 m.
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