123 124 legten Ziegeln mit den Leisten aufwärts zugedeckt. Der Mann mit Langschädel, der sicher über zwei Meter Körperlänge maß, hatte das Haupt stark auf die Brust vorgeneigt und die Hände auf der Brust gefaltet. Ganz eigenartig waren vier Leichen nebeneinander beigesetzt: Ein gemeinsamer Sarg (16/17), von dem nur mehr einige Ziegel trümmer vorhanden waren, hatte Mann und Frau m Abb. 57 Als Gruftdeckel verwendete Bildsteine alter Grabdenkmäler. im Tode vereint, beide waren in Seitenlage mit dem Blick nach Südwesten, der Mann hatte den Hals der Frau umschlungen. Quer zu Füßen aber lag ein gut erhaltenes Ziegelgrab (18) eines Mannes mit dem Blick nach Nordosten. Aber geraume Zeit später hatte auf demselben Platze eine Be stattung (19) stattgefunden, wobei aus dem Doppel grabe von den Gebeinen des Mannes die Füße und Unterschenkel und vom quergestellten Ziegel sarg aus der Mitte Platten entfernt worden waren» die beigesetzte Leiche war mit gekrümmtem Rück" grat und schief, ohne jeden Schutz eines Sarges, in die Erde gelegt worden. Bei einigen Gräbern waren die Ziegel für die Seitenwände erspart und es wurden dafür Mäuerchen aus Tuff- oder Groppenstein ohne Kalkmörtel trocken aufgeschichtet (32), während der Boden, die Fuß- und Kopfwand und der Deckel aus Ziegeln oder auch nur der Deckel über den gemauerten Wänden aus Ziegeln bestanden (33)- Andere Gräber wiederum waren nur aus Steinen ohne Ziegelstellung ausgemauert. So war bei einem Familiengrabe (20/21/22) eine o'^om breite Mauer aus Kieselund Groppensteinen, die mit etwas Kalkmörtel ge bunden waren, auf der Schotterschichte 0'50 m hoch aufgeführt und umschloß in einem Räume von 3W Länge und i"j m Breite drei Bestattete, deren Gerippe schon 0-25 m bis o'^om unter der Erd oberfläche angetroffen wurden. Ein Grab (27) hatte nur aufgeschichtete Steine zur Ummauerung, auch zwei andere (28, 29) eine kleine schlechte Mauer, in der Steine mit Kalkmörtel gebunden waren. Das zuletzt gefundene Grab (39) hatte gemauerte Wände und war wahrscheinlich mit dicken Brettern und mit Dachhohlziegeln überdeckt, da sowohl auf den Kno chenresten große Eisennägel und dünne lange Eisen stäbe als auch über dem Füßende ein dünnes Eisen stück und ein Dachhohlziegel gefunden wurden. Die Gebeine anscheinend von einem verkrüppelten kleinen Weibe waren nur notdürftig mit Trümmern von schon ursprünglich zerbrochenen alten Ziegeln (26) überdacht. Der steinerne Gruftbau (37), der am weitesten südwestlich noch ergraben wurde, war aus großen Steinblöcken, ursprünglich vielleicht zehn, gebildet, von denen nur noch drei Tuff- und zwei Groppensteinblöcke vorhanden waren, nämlich drei von je 0'50 w Länge und 0*25 m Dicke an der einen östlichen, einer auf der anderen Seite und ein Block von über i m Länge und o'2 5 tfi Dicke auf der südlichen Schmalseite; die übrigen Teile der Umwandung, auch der Deckel und die Gebeine, fehlten bei der Ausgrabung. Unter den gefundenen Grabstätten aber bildet, wie bereits angedeutet, eine besondere Merkwürdig keit wegen des Wertes der verwendeten Bausteine, außerdem auch wegen der Fundumstände und guten Erhaltung die Gruft (30/31) eines jungen Weibes mit einem Säugling. Sie lag ziemlich weit süd-
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