Die heidnischen Friedhöfe und die Limesstraße bei Lauriacum & Ein Reihengräberfeld und römische Funde in Überackern.

115 116 hielt zwei beinerne Haarnadeln, eine mit vergol detem Kopfe, und 12 große eiserne Nägel. Die Gruft war 2'00 m lang, o*66 m breit, i'io m tief, die Ziegel des Gewölbes 0'26:o'i3w groß und 0'05 m dick, das Gewölbe war noch mit Ziegel platten von 0*26 m im Geviert und 0'04 m Dicke überpflastert^'). Die Gruft ist von etwas kleinerem Ausmaße als die jungst entdeckte, aber ganz ähn lich gebaut, auch Ziegel teilweise vom selben Aus maße waren verwendet worden. Auch die Frauen leiche war in einem Holzsarge beigesetzt worden. Am selben Begräbnisplatze bloß 100 w südwestlich entfernt unterhalb der Eberstaller-Überlände stieß man, wie erwähnt, um das Jahr 1880 auf eine ziegel gemauerte Gruft mit flachem Gewölbe, die zwei Skelette barg. Auch am Fuße des Sankt Georgen berges war unter den rund 50 Gräbern eine ge mauerte Gruft. Wir ersehen daraus, daß bei Lauriacum auch sonst ziegelgemauerte Grüfte in der heidnischen Zeit üblich waren und zwar an Be gräbnisplätzen, die der Zeit des 2. und 3. Jahr hunderts angehören. So ist man berechtigt, die In Kains Fundberichte sind die Maße in Schuh und Zoll angeführt, die Maße der Grabkammer 6' : 2' 1" : 3^/2', die der Wölbziegel 10" : 5 ' : 2", der Ziegelplatten IG" : l Vs"* I Schuh ist 2iV6 cm, i Zoll 2'634 cm. Erbauungszeit der Gruft in die Zeit zu stellen, in die die nächst gelegenen Gräber und auch der Brandurnenfriedhof gehören, das ist also etwa zwischen 190 und 300®®). Die Abbildungen in diesem Aufsatze sind nach Auf nahmen von Franz List in Enns hergestellt, die Abbildun gen 40, 42 und 55 nach Zeichnungen des Verfassers. Erklärung der Abkürzungen auf der Situationsskizze Abb. 40: in Kristein Ü Eberstaller-Überlände, Stg Stegmaier-Hof, Tf Starkstrom-Transformator-Station der Zucker fabrik bei Enns, Sandgrube Franz Koblingers, W Weg einräumerhaus; bei Sankt Laurenz FO Forum der Bürger stadt Lauriacum, MASt Maria-Anger-Straße; im Legions lager MAK Kirche Maria am Anger (aus dem Mittelalter bis 1788); bei Enns Si Sundersiechenhaus (mittelalterliches Leprosenheim), Sp Spital und Kirche, Bsp Espelmaierfeld mit spätrömischem Christenfriedhof, Ho Park des Prinzen Kraft zu Hohenlohe-Öhringen, Mh Meierhof Viktor Plochbergers, ChF Spätrömischer Christenfriedhof am Legions lager, ASt „Die Alte Stadt" unter dem Sankt-Georgen-Berge (an der Enns), EBr römische und frühmittelalterliche Ennsbrücken; HSt Haltestelle Ennsdorf, Flw Flötzerweg (die Bundesstraße zieht nun erst seit 1932 von der Einmündung des Flötzerweges geradeaus zur neuzeitlichen Ennsbrücke); in Lorch Th ehemalige Teichtenhaus-Mühle, LM Lorcher Mühle; hei Enns DF Dachpappenfabrik (nahe dem Bahn hof), SlSch städtische Schottergrube*, DBr Donaubrücke der Stadt Enns vom Tabor nach Mauthausen von 1501 bis 1690. Mauer-Öhling. JOSEF SCHICKER

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