Landstrich 1983, Nr. 3, Widerstand

Vorausbemerkung Daß es in Österreich kein Widerstandsrecht gibt, daß es in der BRD eines gibt, wer weiß es? Wir jedenfalls waren überrascht, dies während unserer Arbeit an diesem Heft zu erfahren. Und noch ein Hinweis: Diese Nummer bietet einen ersten Einblick in die Archive des Wi derstands der oberösterreichischen Bevölkerung gegen das NS-Regime. Siegwald Ganglmair, Mitarbeiter des österreichischen Widerstandsarchives, hat für uns erstmals Akten und ande res Archivmaterial aufgearbeitet. Seine Belege zeigen einen spezifisch aufgefaßten Wider stand, der sich oft auf eine recht überraschende Weise darstellt: vom bemalten Schwein bis zum Schwachwerden der ländlich Schönen vor dem Fremdarbeiter. Es wurde schon oft nach dem Erscheinen dieser Nummer gefragt. Wir hoffen, daß die ge stellten Erwartungen erfüllt werden. Zugleich möchten wir eine spürbare Anteilnahme nüt zen, um eine Mitteilung in eigener Sache anzubringen. Wir haben uns als Kulturverein unter dem Namen Landstrich konstituiert, um mancher technischen Frage, wie sie mit der Erstel lung einer Zeitschrift einhergeht, besser beikommen zu können. Und es ist nicht nur mög lich, sondern sogar erwünscht, sich als Förderer unserer Gruppe anzuschließen. In diesem Falle erhalten Sie eine Radierung von Sepp Auer (Näheres auf Seite 119), dessen Arbeiten im Zusammenhang mit dieser Ausgabe übrigens im Sommer in Schärding vorgestellt werden. Unsere Abonnenten werden von der Eröffnung rechtzeitig informiert. Das Thema unserer nächsten Nummer lautet, wie schon früher angezeigt, "Amerika auf dem Land". Wer will sich mit der Aufschließung der angesprochenen Problematik befas sen? "Beim Landstrich verfolgt man diesen Zweck, indem man 'Landkultur' präsentiert. Das will heißen, daß der regionale Mikrokosmos zwar beschrieben wird, aber nicht zum Behufe der selbstgenügsamen Eigenbetrachtunq . . ." schrieb Hermann Unterstöger in der "Süddeutsche Zeitung am Wochenende" (8./9. Mai 1982) Wir erhoffen durchaus eine dialektische Auseinandersetzung, es geht nicht darum, das Ge strige vor das Heutige zu halten. Weil solche Zusammenhänge nicht zuletzt in das Gebiet der Arbeitswelt hineinführen, sind wir darauf gekommen, das übernächste Heft, also Heft Nr. 5, unter den Titel "Arbeits-Los" zu stellen. Schärding, im Mai 1982

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