Bürgermeister Hermann Fuchs 1. Bürgermeister-Stv. Bert Schindler 2. Bürgermeister-Stv. Franz Burgstaller 3. Bürgermeister-Stv. Josef Blettenweger BRAUNAU Wenn auch Bodenfunde aus keltischer und römischer Zeit Zeugnis von früherer Besiedlung geben, so weiß man doch erst seit der „bajuwarischen Landnahme" von einer dauernden Besiedlung dieses Gebietes. An den Rändern der riesigen Wälder, die den Bezirk Braunau bedeckten, errichteten die bayerischen Herzöge aus dem Geschlecht der Agilolfinger fünf Herzogshöfe . Einer davon war der heutige Stadteil von Braunau - Ranshofen, der urkundlich 788 zum erstenmal erwähnt wird. Im gleichen Jahr wurden die Agilolfinger durch Karl den Großen gestürzt, Ranshofen wurde eine Kaiserpfalz. Rund 120 Jahre später wurde neben der Pfalz eine dem heiligen Pankratius geweihte Kapelle errichtet, aus der sich später das Chorherrenstift Ranshofen entwickelte. Die erste urkundliche Erwähnung von Braunau stammt aus dem Tradttionsbuch von 1110/15. Ein herzogliches Gut sicherte den Übergang am Inn, der hier am Kreuzungspunkt von Straßen und Wasserwegen durch eine Fähre über den Inn besorgt wurde. Schon 1138 erhielt diese befestigte Ansiedlung eine kleine Kirche „St. Stefan nächst dem Innfluß". Unruhen und Kriegshandlungen im 13. Jahrh'undert dürften die Ursache dafür gewesen sein, daß die herzoglichen Ämter aus dem mehrfach zerstörten Ranshofen in die schützenden Mauern von Braunau verlegt wurden. In einer Urkunde von 1260 wird Braunau auch schon als „Stadt" bezeichnet. In den folgenden Jahrhunderten erreichte Braunau durch den Handwerkerund Gewerbefleiß seiner Bürger einen hohen wirtschaftlichen Aufschwung. Die gotische St.-Stephans-Kirche mit dem 99 Meter hohen Turm gibt noch heute Zeugnis vom Reichtum der Stadt Braunau im 15. Jahrhundert. Die Lage am Inn brachte für Braunau aber auch Probleme. Braunau an der Grenze gegen Osterreich wurde im 17. Jahrhundert zu einer starken Festung ausgebaut. In verschiedenen Kämpfen des 18. Jahrhunderts hatte diese starke Festung standzuhalten, bis 1779 mit dem Frieden zu Teschen das Innviertel - und mit ihm Braunau - zu Osterreich kam und fast die Hälfte seines wirtschaftlichen Hinterlandes verlor. Dies und die Umwälzungen infolge technischer Erfindungen - wie Textilmaschinen und Eisenbahn - hatten einen starken wirtschaftlichen Niedergang der Stadt Braunau zur Folge, von dem sich die Stadt erst im 20. Jahrhundert durch die Errichtung des Aluminiumwerkes, sowie besonders nach dem zweiten Weltkrieg durch die Ansiedlung ver.schiedener Klein- und Mittelbetriebe erholen konnte. Trotzdem bietet der Stadtkern noch immer ein eindrucksvolles Bild mit seinen mittelalterlichen Bauten - Stefanskirche, Bürgerspitalsanlage mit Kirche, die ehemalige Kapuzinerkirche - jetzt Stadttheater, und mit den mächtigen Bürgerhäusern am Stadtplatz. Bei einem Besuch der Stadt sollten jedenfalls auch die nahegelegene Kirche des ehemaligen Chorherrenstiftes Ranshofen und das kleine Wallfahrtskirchlein zum heiligen Valentin im Stadtteil Haselbach besucht werden. Außerdem beherbergt die Stadt das Bezirksmuseum mit der einzigen im Original erhaltenen Glockengießerei im süddeutschen Raum, Gedenkstätten an den auf Befehl Napoleons hingerichteten Nürnberger Buchhändler Johann Philipp Palm. Die Umgebung der Stadt lädt zu Wanderungen innauf- oder -abwärts, in das Vogelschutzgebiet am unteren Inn oder in die ausgedehnten Wälder des Lachund Weilhartforstes. Durch den Bau eines Freizeitzentrums mit Hallenbad auf einem 100.000 Quadratmeter-Areal, die Anlegung zahlreicher Sportplätze, eines Fitneßweges, den Bau von Turnhallen, eines Schießzentrums und eines Reitstalles sind in Braunau ausreichende Sportmöglichkeiten gegeben. 83
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