Das Land Oberösterreich und seine Politiker

LINZ AN DER DONAU Linz leitet seinen Namen von dem keltischen Wortstamm „lentos" ab. Das bedeutet soviel wie biegsam oder gekrümmt. Lentia war somit ein Ort an der Krümmung der Donau. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 799 zurück. Der Marktcharakter stammt aus der Zeit des ausgehenden 8. Jahrhunderts. Der Zeitpunkt, wann das Siegelrecht verliehen wurde, kann nur ungenau festgelegt werden, es ist aber bekannt, daß die ersten Stadtsiegel in der Mitte des 13. Jahrhunderts verwendet wurden. Die Lage an der Donau bestimmte auch die Geschichte der Stadt. Ursprünglich siedelten hier die Kelten. Lentia war eine strategisch wichtige römische Militärstation. Im Mittelalter wurde Linz zur Landeshauptstadt . Herzog Albrecht VI. machte Linz zu seiner Residenz und Kaiser Friedrich III. verlieh 1490 Linz den Rang einer „Hauptstadt". Auch Kaiser Matthias weilte hier. In der Neuzeit gaben Adelige und Geistlichkeit der Stadt das Gepräge. Es fehlten aber die Impulse einer Residenz und einer Universität. 1783 wurde Linz Bischofssitz. Die Stadt findet baulich zum Barock. Barock ist der Altstadtkern mit dem großen Hauptplatz. Gotik, Renaissance und Barock vereinigen sich zum großen baulichen Akkord. In den zahlreichen Kirchen blüht förmlich der barocke Stil. Zahlreich sind auch heute noch die kulturellen Orte und Einrichtungen - das Stadtmuseum im Nordico, das Schloßmuseum und das Francisko Carolinum, ebenso die Neue Galerie der Stadt Linz und das Landestheater, ebenso das Brucknerhaus und das Kulturzentrum Ursulinenhof. Und zu dieser kulturellen Silhouette gesellt sich das industrielle Profil . In das Konzert der Barocktürme mengt sich wie ein Kontrapunkt das Bild der Hochöfen, Schlote und Werkshallen . Trotzdem blieben im Stadtbild grüne Inseln. Linz ist eine Stadt der Gegensätze. Die Welt der Arbeit und die Welt der Kultur suchen hier die Synthese. Im Suchen liegt aber die Kraft, die Himmel erstürmt. 74 Bü,-germeister Franz Hillinger 1. Vizebürgermeister Franz Samhaber Bürgermeister Franz Hillinger ist seit 1969 im Amte tätig . Er wurde als Sohn des Tischlers Franz Hillinger in Linz geboren. Er besuchte vorerst vier Klassen Volksschule, absolvierte dann vier Klassen des AZuges der Hauptschule und trat in die Lehre als kaufmännischer Angestellter ein. Er vervollständigte sodann seine beruflichen Grundkenntnisse in der kaufmännischen Fortbildungsschule. Nachdem Franz Hillinger 1938 nach der Angestelltenprüfung freigesprochen worden war, arbeitete er noch kurze Zeit in seinem Metier des Furnier- und Sperrholzhandels. 1939 trat er in den Dienst des Magistrates der Landeshauptstadt Linz. Im Jänner 1940 wurde er zur Luftwaffe einberufen, im Mai 1943 zur Infanterie überstellt und geriet im April 1945 vor Berlin in russische Gefangenschaft, die er gegen Ende 1947 verlassen konnte. In der Sozialistischen Partei war Franz Hillinger vorerst Sektionsfunktionär. 1949 wurde er zum Bezirkskassier gewählt. Er stieg dann allmählich auf in der Parteihierachie des Landes, erhielt eine Berufung in den Landesparteivorstand und in das Landes- und Bundesparteipräsidium. In den Linzer Gemeinderat wurde Franz Hillinger 1954 berufen. Zwei Jahre später wurde er Mitglied des Stadtsenates und übernahm die Referate Wohlfahrtswesen und Altersheim. Der Gemeinderat bestellte Franz Hillinger schließlich 1969 zum Bürgermeister der Landeshauptstadt Linz. Mit Entschließung vom 12. Mai 1976 verl ieh Bundespräsident Dr. Kirchschläger dem Linzer Bürgermeister Franz Hillinger das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

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