Das Land und seine Politiker Die viier Vi,erl!eln im lande ob der Enns sind geeint durch die Kraft der Landschaft und di,e Leidenschaft i:hrer Me!lsohen. Aber die 'i:nnenpoi'itische Landschaft in diesem lande ändert sioh - der Generationensprung und der Absprung ins nächste Jahrtausend br,iingen ei1le Häutu,ng der Politik und der Pol,ititker. In di,esem Stadiium einer Änderung, dlie zur Veränderung des poli.tisc·hen Lebens führt, ist es nützl'ich, den Ist-Zustand festzuhalten - di,eser Aufgabe unterzi,eht sich dies,es Buch mit seinem Thema und Titel: ,, Land Oberösterreich und seine Pohti•ker." Just iin diesen Zeiten k·enben si,ch in das politische Antl1itz dieses Landes neue Züge. Der Bl'ick z,urück •i,n diesem B,uch ist daher g·leiichz.eitJig ein Blick nach vome. Es glilt, d:ie Pol:itik zu analysieren, 'i-ndem man ihre L~istungen darstellt. Damit werden dlie Leistungen der PolitJi·ker dok,umenHert. Der Wechsel der Politi•ker-Generation erhält ei,n F,austpfand für die Abtretenden und eine V.erpflicMung für idii,e Nachfolgenden. Es IJi,etet sich eine Ballung kommunaler Leistung und Leistungen in dliesem lande dar wi,e wahrsohelinlich ni•e wvor. Mag auch eline gewisse Hypothek nooh vorhandener ti.nanzi1eller VerpfliicMungen in die nächsten Jahrz.ehnte h'inübergleiten, so steht dem eine Basis, bess,er ,ein Fundament als Bon,us zu Buche, d,as d1ie Mehrung l·eicht macht. Das Erbe der heutii~en Pol1iti1k,er-Generat>ion an di,e Nadhfolg,enden wird damit nicht nur überschaubar, sondern verträgt die Messung und braucht keiinen Vergleich z,u scheuen. Daß solcher,art leichthin Weichen für d1i,e Zukiunft gestellt wurden, sei mit Wohlgefallen für diese heutige Gener,ation vermerkt, die ja aus den Wunden des Zweiten Weltkrieges das Wunder eines neuen Au.fbaiues z.ustande brachte. Oberösterreich besteht aus 445 Geme,\nden, davon si,nd drei1 als Statutarstädte eine kommunalpolHische Ausnahme. Rechnet man ,demnach Unz, Steyr und Wels ab, so verble:iben 17 Städte, 101 Marktgemeinden und 324 Gemei1nden. 4 In ,di·esen 17 Städten ,hat i,n 10 di-e SPÖ und i,n 7 die ÖVP das Sagen. Bei den Marktgemeinden bietet sich als parteipol:ifä,che Strukt.ur an - 70 OVP, 30 SPÖ und 1 FPÖ. Bei den Gemeii,nden resultiert - 272 ÖVP, 46 SPÖ und 6 FPÖ. Bei den Bürgermeistern ergibt sic,h ei•n klares Bild - 345 ÖVP-, 90 SPd- und 7 FPÖ-<Bürgermeiister. Die Wzebürgermeils1er g'li-edern sich ln 376 ÖVP-, 124 SPÖ-, 15 FPÖ- und 1 HeilmaUiste-,Pol1it1i,ker. Den 34 Stadträten der ÖVP stehen 34 der SPÖ und 5 der FPÖ gegenüber. Dile 8556 Gemeindevorstandsmitglii1eder und Gemeinderäte ghedern s·ich - 4962 ÖVP, 2913 SPÖ, 626 FPÖ, 10 KPÖ und 45 auf Heimat- und Namensl•isten. lnteresoont si.nd auch die Zahlen über die Tätigkeit der Frauen lin der Kommunal-Polit'i1k. - 61 gehören der ÖVP, 76 der SPÖ und 4 der FPÖ an. l·n den drei Statutar-Städten Linz, Steyr und Wels ergibt sich fol1gende Mandatsverteii'lung: Unz-Stadt: 34 SPÖ, 20 ÖVP, 5 FPÖ •und 1 K!PÖ Steyr""8tadt: 24 SPÖ, 9 ÖVP, 2 FPÖ und 1 •~PÖ Wels-Stadt: 23 SPÖ, 10 ÖVP und 3 FPÖ. Diie Bürg•ermeister der 442 oberösterreichi'sc,hen Gemeinden bieten folgende benuHiche Struktur - 195 Landwirte, 62 selbständige und 75 unselbständi.ge Beriufe, 40 sin,d Lehrer, 56 Beamte, 14 Pensionisten. Ditese Zahlen gewähren eli:nen ·aussagekräftigen Einblic,k i1n di1e parreli,polli,tuschen Strukturen der Gemeinden und der Politi.ker. Der parteipolli-tisohe •Kampf um die Änderung dieser Strukturen hat bereits begonnen. Der Kampf tobt um Bewahrung und Änderung dieser Strukturen. Die bisher festen Bastionen der ÖVP i.n den Dörfern begi1nnen zu wank•en. Und andererseits werden die harten Fronten der SPÖ i,n den Städten und Märkten geschwächt. Die starren Konturen verfNeßen. Die Trenniungsl,ilniie zwi'sdhen Land und Städten ,ist verblaßt. Die Pol1itli1k hä,utet sich. Aus den ldeologie-<Burgen der Parteien wer.den Service-Tankstellen für den Bürger. Damit aber wandelt sioh auoh das BHd des PoPi:tikers. Er ist vom Elfenbeintunm lebensferner Gremien herabgestiegen in d:i,e telegenen Gefilde tägl'icher und persönllic:her Bewährung. Im lande Oberösterrei,ch sind diie PoMtiker der Weltkriegs-Gen,eration dlieses JahrhundertJs angetreten, die Stafette den nachdrängenden J1 ung-Pol1itikern des bevorsrehen<den Jahrtausends Z!U übergeben. mese Überg,abe sei durch einen Bl1i,ck zurück auf d1ie Werte und Leistungen des Gestem und Heute geadelt, um damit d:ie Werte und Lei1 stu,ngen von Morg,en z.u ordnen, z,u siohern uind z.u mehren. Di•esem Beg1ilnnen möge ·di·eses Buch als Lei:stungsull'd Personensahau di1enen, damit künftige Pot.it'iker das ihnen übenantwortlete Erbe für das Land Oberösterreich und seine Menschen vermehren, um es verimehrt soda•nn wii1eder weiiterzureichen.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2