Das Land Oberösterreich und seine Politiker

VÖCKLABRUCK 1. BürgermeisterStel!vertreter Franz Nimmervoll Bürgermeister Dr. Franz Humer 2. BürgermeisterStellvertreter Dr. Stephan Tull Im Jahre 1134 erbaute Graf Adalbert von Regau eine Brücke über die Vöckla, und Pilgrim von Wenge kaufte gemeinsam mit Wezila von Schöndorf diese Brücke und schenkte sie dem Erzbischof von Salzburg. 1143 errichtete Pilgrim neben der Brücke ein Spital für arme Pilger und baute die Kirche zum heiligen Ägidius. 1189 starben die Grafen von Regau aus, ihre Erben wurden die Babenberger. Damit wurde Vöcklabruck österreichisch. 1260 teilte Ottokar von Böhmen Ö sterreich in Nieder - und Oberösterreich und verlieh dem Dorf Vöcklabruck das Marktrecht. Es besteht zwar k eine Urkunde über die Stadterhebung, sie dürfte jedoch spätestens im Jahre 1358 - dem Todesjahr von Albrecht II - erfolgt sein. Vöcklabruck war eine wichtige Grenzstadt gegen das reichsunmittelbare Gebiet der Grafen von Schaumberg im Attergau und gehörte zu den sieben landesfürstlichen Städten. Das Vöcklabrucker Stadtwappen stellt zwei geharnischte Ritter dar, die .über eine Brücke durch das Stadttor in die ummauerte Stadt einreiten. Die beiden Ritter tragen Fähnchen mit der Aufschrift: ,,Albertus Pater" und „Rudolfus Filius". Der Legende nach wurde der Stadt das Stadtwappen zum Dank dafür verliehen, daß sie den beiden Rittern vor den sie bedrängenden Feinden Zuflucht geboten hat. Geschichtlich gesehen handelt es sich um Herzog Albrecht II und seinen Sohn Rudolf IV. Steinerne Zeugen der Vergangenheit bilden der historische Stadtkern mit den einzigen, in Österreich noch erhaltenen bemalten Wappentürmen und schönen Hausfassaden, sowie die Kirche . Die Stadtpfarrkirche zum Heiligen Ulrich wurde 1391 urkundlich erwähnt, jedoch dürfte bereits früher eine Kirche bestanden haben. Der Bau stammt aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. St. Ulrich war eine Filialkirche und wurde erst 1785 Stadtpfarrkirche. Die gotische Hallenkirche Maria-Schöndorf wurde bereits im Jahre 1824 urkundlich erwähnt . Nach mehrmaligem Umbau erhielt sie in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ihre heutige Gestalt. Sie war eine beliebte Marienwallfahrtskirche, stand bereits im 11. Jahrhundert im Mittelpunkt einer Pfarre und blieb bis 1785 Pfarrkirche. Besonders erwähnenswert ist die am Hochaltar aufgestellte gotische Madonna. Schon 1143 errichtete Pilgrim von Wenge neben dem Spital an der Vöcklabrücke dem heiligen Ägidius eine Kirche, die 1688 von C. A. Carlone zu einer barocken Kreuzkuppelkirche umgebaut wurde. Die evangelische Kirche, deren Grundsteinlegung 1872 erfolgte, wurde 1875 fertiggestellt. Vöcklabruck ist nicht nur Bezirksstadt, sondern auch Schu lstadt, und verfügt über ein vielgestaltiges Schulzentrum. Zur m.usikalischen Betät igung laden ein: die Stadtmusi k Vöcklabruck, de r Kirchenchor, die seit 125 Jahren bestehende Liedertafel und der Zitherverein. Für Freunde der bildenden Kunst werden von der Stadt j_ährlich Kunstausstellungen in der „Galerie am Stadtplatz" gefördert. Die Philatelisten haben sich in einem eigenen Verein zusammengefunden, ebenso die Freunde des Schachspieles. Vöcklabruck ist auch Fremdenverkehrsstadt und Ziel vieler Besucher aus dem Atterseeraum und dem Hausruckgebiet. Die Turn- und Sportunion bietet allen sportl ich Interessierten, dem Wanderer und dem Bergsteiger viele schöne MöQlichkeiten einer sportl ichen Betätigung. 478 Die Bezirksstadt Vöcklabruck ist der Mittelpunkt des dr ittgrößten wirtschaftlichen Zentrums des Bundeslandes Oberösterre ich und hat in dieser Eigenschaft viele regiona le Aufgaben zu erfüllen. Neben der vorbildlichen medizinischen Versorgung durch Errichtung eines Schwerpunktkrankenhauses in den Jahren 1966 bis 1971, das im Jahr 1973 in die Rechtsträgerschaft des Landes übergeben wurde, waren es vor allem die schul ischen Belange, die der Stadtgemeinde Vöcklabruck besonders am Herzen lagen. Die Zahl der Schulen hat sich vom Beginn der 50er Jahre von neun Schulen auf insgesamt 20 Schulen erhöht, von denen vier zur Matura führen. Basis des Schulzentrums Wagra in war der 1950 erfolgte Ankauf des Schlosses Wagrain mit einem 3,5 Hektar großen Park. Nach Adaptierung des Schloßgebäudes eröffnete die Stadtgemeinde darin ein Realgymnasium, das zehn Jahre als Expositur geführt wurde. Der mit

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