Das Land Oberösterreich und seine Politiker

Bürgermeister Josef Breurather l. Bürgermeister-Stv. August Bramberger 2. Bürgermeister-Stv. Johann Müh llechner 3. Bürgermeister-Stv. Wilhelm Mühlleder 440 Unter den Schenkungen des Bayernherzogs Tassilo II. an das Stift Kremsmünster im Jahre 777 befand sich auch „Sirnicha", das heutige Sierning. Die erste urkundliche Er - wähnung in diesem Jahre deutet aber auf das Pfarrdorf hin. Die ersten Ansiedlungen in dieser Gegend lassen sich bis in die Zeit unter Kaiser Diokletian am F'luß „Syriynka" zurückverfolgen. Funde aus der Römerzeit und aus der Keltenzeit deuten auf eine noch ältere Besiedlung. Gründungen reichen bis in die Steinzeit zurück. Die Herkunft des Ortsnamens ist slawischen Ursprungs und geht auf „Syriynka" zurück, den heutigen Sierninger -Bach. Die wirtschaftliche Blüte im Jahr 1596 brachte das Handwerk. Am Dorfplatz wurden jeden Sonntag eine gute Stückzahl von Hellebarden verkauft, die im benachbarten Neuzeug erzeugt wurden . Zu den kulturelien Besonderheiten im Gemeindebereich zählen eine Pestsäule, die an den „schwarzen Tod" im Jahre 1713 erinnert, und die Pfarrkirche, die dem heiligen Stephan geweiht ist. Sie ist dreischiffig als Staffelkirche mit einem vierjochi - gen Langhaus ausgeführt. Das Mit - telschiff ist kreuzrippengewölbt und weist eine 5/8 Schuß östlich auf. Auch das südliche Seitenschiff ist kreuz - rippengewölbt und wird südlich des Chores über zwei netzrippengewölbte SIERNING Joche weitergeführt. Diese beiden Seitenschiffe stammen aus dem 14. Jahrhundert, ebenso der Turm. Die letzten Renovierungsarbeiten wurden im Jahre 1969 von dem gebürtigen Sierninger Architekten Friedrich Wienerroithner vorgenommen. Die freie Wallmühl, ein zweigeschossiges Gebäude, besitzt äußerlich keinerlei Hinweise darauf, daß die vormalige Mühle ein Adelsitz gewesen ist. Die erste Erwähnung der Wahlmühle als Adelsitz erfolgte 1456 mit der Belehnung der Brüder Moritz, Hanns und Andres Welczer. Bekannt ist auch das Geburtshaus der Mutter von Anton Bruckner . Ein besonderer Volksbrauch sind die „Landler Ruden". Zur Zeit Maria Theresias bildeten sich Sängerkameradschaften, die Ruden. Diese machten Sierning zum Treffpunkt und sol - len 1758 zum erstenmal mit dem Landlertanz aufgetreten sein. Das Schloß Sierning wurde um 1600 erbaut. 1611 besetzten Passauer Reiter das Schloß. Während der Bauernkriege befehligte vom Schloß aus Stephan Fadinger seine bäuerlichen Heerscharen. Der „Traunviertler Kulturverein" hat heute das Schloß gepachtet und vor dem Verfall gerettet. Seit Oktober 1977 werden ständig kulturelle Ausstellungen veranstaltet. Bürge rmeister Josef Breurather, von Beruf Versicherungsa:ngeste llter, gehört seit dem Jahre 1961 dem Gemeinderat an. Im Jahre 1967 wurde er zum Bürgermeisterstellvertreter, im Mai 1974 zum Bürgermeister gewählt. Schon bei se inem Amtsantritt war er be.müht, Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur einzu leiten. Es war daher eine seiner ersten Aufgaben, die Straßenbenennung und Hausnummerierung durchzuführen , Bei ei nem Straßennetz von 65 Kilometern und Ortschaftswegen mußte dem Ausbau und der Staubfreimachung besondere Aufmerksamkeit zukommen. Während seiner Amtszeit wurden 20 km Straßen staubfrei gemacht. Aber auch für den Ausbau der Bezirks-, Landes- und Bundesstraßen setz- . te er sich ein. •. Ein Problem ist noch immer die Umfahrung Sierning , weil der Durchzugsverkehr für die Gemeinde eine zu große Belastung bedeutet. Die Fertigstellung wurde für 1980 in Aussicht gestellt.

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