Das Land Oberösterreich und seine Politiker

Bürgermeist er Herbert Wähl 1. Bürgermeister -Stv. LAbg. Ernst Dürr 2. Bürgermeister-Stv. , Alfred Hasenöhf'I SCHÄRDING Die Stadt Schärding ist Hauptort des Unteren lnnviertels in der reizvollen Landschaft des Flußwinkels zwischen I n n und Donau. Es liegt am breiten Inn , der hier die Grenze zwischen Osterreich und Bayern bildet, etwa 16 Kilometer oberhalb seiner Einmünd·ung in die Donau in der Dreiflüssestadt Passau . Schärding gehört in Grundriß und Architektur dem Typus der Inn- SalzachStädte an. Die besondere geologische Situation der steilen Geländestufe zum Inn gab den spätmitte l alterlichen Baumeistern die Möglichkeit, ein Stadtbild voll Harmonie und Eigenart zu gestalten . Ein glänzendes Beispiel dafür ist die Silberzeile am Oberen Stadtplatz. Die Grundstruktur der Häuser ist gotisch, der Kunstsinn der Bür ger formte ständig an der Gestalt der Schau - seiten, denen das heitere Barock den eleganten Schwung der Giebel aufsetzte. Schärding i st reich an geschichtlicher Vergangenheit. 804 erstmals urkundlich als „Scardinga" erwähnt , wurde der Ort Mittelpunkt einer Grafschaft, und 1316 erhoben ihn die bayerischen H erzöge zur Landesfürstlichen Stadt. Der vie lfältige Handel zu Wasser und über Land ließ ein eigenwilliges Stadtbild mit reicher Ku ltur entstehen; die verkehrsgünstige Lage verwicke lte Schär - ding aber auch in alle großen europäischen Auseinandersetzungen, die für die Stadt Beschuß, Brand, Plünderungen und Zerstörungen brachten. 1779 kam die Stadt mit ihrem östlichen Hinterland zu Österreich. Nach der wirtschaftlichen Krise des 19. Jahrhunderts - Grenzlage und Ende der Fluß - schiffahrt -- suchte Schärding mit Erfolg nach neuen ökonomischen Mög - lichkeiten auf kleinstädtischer Grundlage. Bürgerme-ister Herbert Wähl ist von Beruf Parteisekretär und seit 1967 als Bürgermeister tätig. Bereits 1955 wurde er in den Gemeinderat und 1961 in den Stadtrat gewählt. Die Bezirksstadt Schärding nimmt in ihrer wirtschaftliichen Struktur eine besondere Stellung ein. Trotz Fehlens namhafter größerer Betriebe li egt Schärding - nach der Volkszähl·ung 1971 - mit fast 2000 Einpendlern an elfter Stelle in der Reihe jener oberösterreichischen Orte mit mehr als 399 Einpend'lern, obwohl es andererseits eine beträchtliche z,ahl an Pend lern in die Bundesrepublik Deutschland gibt, die in Schärding ke inen geeigneten Arbeitsplatz bekommen können . Be i diesen Einpendlern ist d ie Zahl der Beamten und Bed iensteten, die bei der Bezi rkshauptmannschaft, der Stadtgemeinde, im Bez irksgericht und im Arbeits-, Finanz- und Vermessungsamt ihrer Arbeit nachgehen, natürlich eingerechnet, so daß die Zahl der Arbe-iter als Einpendler wes-entlieh geringer ist als im Landesdurchschnitt. Auffallend für die nur 6000 E1inwöhner zählende Bezirksstadt ist, daß von allen Betrieben d ie Zahl der Beschäftigten der Stadtverwaltung mit derzeit 383 die höchste ist. Von diesen 383 Beschäftigten sind im Allgemeinen Öffentlichen Krankenhaus der Stadt Schärding 271 tätig, 120 davon aus auswärtigen Gemeinden . Die Stadtvertretung von Schärding hat daher durch den Neubau des Krankenhauses einen nicht unbedeutenden Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung geleistet. Nicht unerwähnt darf in diesem Zusammenhang bleiben , daß jährl.ich Millionenbeträge, die für die Wirtschaftsführung des Krankenhauses ausgegeben werden, der heimischen Wirtschaft zufließen. Von dem neu gegründeten Krankenanstalten-Zusammenarbeitsfonds beim Bundesmin,isterium für Gesundheit und Umweltschutz erhofft sich die Stadtgemeinde jene Zuschüsse zur Abgangsdec~ung, die den Selbstbehalt der Stadtgemeinde zum jährlichen Krankenhausdefizit in ein zumutbares, vertretbares Ausmaß absenk,en. Für diie Weiterentwicklung der Infrastruktur in Schärding ist in den letzten Jahren viel geschehen. So wurden zwei neue Hauptschulen samt 395

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