Das Land Oberösterreich und seine Politiker

ST. WOLFGANG Bürgermeister Alois Linortner BürgermeisterStellvertreter Dr. Peter Pfa,rl BürgermeisterStellvertreter Karl Hödlmoser St. Wolfgang - der Ort ist am gleichnamigen See gelegen - wurde durch den Siegeszug der Operette „Im weißen Rössel" weltbekannt, Die Geschichte von St. Wolfgang geht auf das Jahr 829 zurück. Damals schenkte Ludwig, der Deutsche, dem Benediktiner -Kloster Mondsee den Ostteil des Abersees und den nördlichen Teil des Abersee-Forstes, das heutige St. Wolfgang-Land. Die Benennung des Ortes stammt vom heiligen W olfgang, der im Jahre 976 als Bischof von Regensburg ins Kloster Mondsee kam und hier am Abersee die erste Kirche baute. Diese Kirche wirod 1183 erstmals ur.kund/ich erwähnt. 1291 wird der Abersee -Forst erstmalig als St. -Wolfgang -Land ur.sprünglich bezeichnet. Eine Feuersbrunst zerstörte 1429 den Ort und die Kirche zu St. Wolfgang. 1430 wird das M•::irktrecht verliehen. Nach de.r Wiedererrichtung wird die Kirche ein Schmuck ihrer Zeit und des Ortes. Die größten Künstler haben in ihr ihre schöpferische Handschrift hinterlassen. 1471 ging Meister Michael Pacher ·aus Brunneck in Südtirol ans Werk und schuf einen neuen Hochaltar . Dieses Werk wurde zum Höhepunkt im Schaffen des Meisters, der an der Grenze zweier Völker lebte. Er war der deutschen Gotik und der italienischen Renaissance verbunden. Über zehn Jahre arbeitete er an diesem We.rk . Die Schnitzwerke sind aus Zirbelholz gefertigt, und, obwohl die Farben auf den Gemälden über 500 J•::ihre alt sind, benötigen sie immer noch keine Auffrisch,ung. Der Altar ist mit geöffneten Flügeln 6,5 Meter breit , seine Höhe beträgt 11,2 Meter. Dieser Altar ist das berühmteste Hauptwerk von Michael Pacher. Der Flügela1tar bietet in vier Tafeln die Legende des heiligen Wolfgang - Predigt, Kirchenbau, Almosenspende und Heilung der Besessenen. Das erste Flügelpaar schildert das wundersame E1~enleben von Christus, Ein Blick vom Alt-ar zurück zum Kirchenraum zeigt das prachtvolle spätgotische Sakristeitor und den ebenso großa1-ti'gen Barockaltar, eine Schwanthaler-Schöpfung, schwarz im Aufbau und vergoldet in den Plastiken. Er ist ein Doppelalta.r. 1713 wurde die Wolfgangkapelle errichtet, umschlossen von einem Marmorgehäuse bietet sich die ZeUe des Kirchenheiligen. Neben der Kirche befindet sich der gleichermaßen mächtige Bau des ehemaligen Pfarrhofes, der heute als Schloßgebäude verwendet wird. Die Kalvarienbergkapelle aus dem Jahrte 1836 läßt einen schönen Blick auf die Landschaft zu. Lebensader des Ortes ist neben der Kirche der See. Der Wiederaufba,u der Kirche erfolgte unter den Äbten Simon Reuchlin und Benedikt Eck. Für die zahlreichen Pilger errichtete Abt Wolfgang Heberl einen Pilgerbr,unnen, der auf einer Terrasse auf dem Marktplatz sich erhebt. Es ist ein reines Baudenkmal der Renaissancezeit . 1567 verleiht Kaiser Maximilian II. dem Ort das Wappen . St . Wolfgang wird vom österreichischen „Rigi" dem Schafberg bestimmt. Er ist ein mächtiger Wächter im Norden. Zu ihm führt die alte gemütliche Schc.fbergbahn hinauf. Nur 50 Kilometer ist St . Wolfgang von der Festspielstadt Salzburg entfernt, es ist ein modernes Alpenseebad. 199

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