Hans Stögmüller - Lamberg, Band II

82 regeln, der mit der Exemtion des Bistums aus seinem Zuständigkeitsbereich nicht einverstanden war. Sorgen im Türkenkrieg Größte Mühen bereiteten Sigmund die Türken, die 1469 die Laibacher Kathedrale in Brand setzten und 1471 Oberburg/Gornji grad verwüsteten. Schon 1464 wurde er vom päpstlichen Beauftragten, dem Bischof von Lavent Rudolf von Rüdesheim, zum Kommissär des Kreuzzugsheeres gegen die Türken ernannt, Bemühungen, die allerdings von den Repräsentanten der weltlichen macht nicht unterstützt wurden. Im April 1470 erschien Sigmund als Abgeordneter Krains zum „vereinten Landtag“ in St. Veit in Kärnten. Auch an Zerwürfnissen zwischen dem Bischof und den landesfürstlichen Bürgern fehlte es nicht, wie die Weisung Kaiser Friedrichs vom 18. Dezember 1470 an Sigmund beweist, er solle die Bürger von Laibach/Ljubljana bei der Verrichtung ihrer gewöhnlichen Geschäfte nicht behelligen, noch dieselben dabei durch geistliche Zensur hindern oder beschweren.25 Beim Ausbau und der Renovierung der zerstörten Laibacher Kirchen (Kathedrale und St. Nikolaikirche) wurde er vom Papst aber auch vom Kaiser und der Kaiserin nach Kräften unterstützt.26 Vom Kaiser erhielt er 1476 wegen der drei zur Erbauung des bischöflichen Palastes gekauften Häuser ein Privilegium. In den Zeiten der Ruhe ließ er sich die Herstellung der Kirchenzucht und des Klosterwesens sehr angelegen sein und schuf die dazu nötigen Satzungen und Ordnungen. Lambergs geistige Ausrichtung war humanistisch. Er begeisterte sich auch für die Reform der Kirche, deshalb er auch Anhänger der Beschlüsse des Konzils von Basel war.27 Sigmund/Ziga war Besitzer des Schlosses Smreck/Podsmreka (Gem. Ivancna Gorica, Unterkrain/Dolenjska).28 Sigmund und Friedrich Lamberger der Jüngere machten zu ihrer und ihrer Voreltern Seelenheil am Freitag nach dem Georgs-Tag 1483 eine Stiftung zum St.-Andreas-Altar in der Domkirche Laibach/Ljubljana. Zeugen waren der Geistliche, Ritter und Komtur des Deutschen Hauses in Laibach/Ljubljana, Wolfgang Neuhaußer, und die Edelherren Caspar von Tschernembl und Andreas Hochenwarter zu Gerlachstein, Burggraf zu Cilly/Celje.29 In der Domkirche beigesetzt Sigmund starb am 8. Juni 1488 im Ruf der Heiligkeit,30 nachdem er 27 Jahre das bischöfliche Amt bekleidet hatte, und wurde in der Domkirche beim Altar des heiligen Andreas beigesetzt. Die Inschrift der ehemaligen Grabtafel lautete: 25 Franz v. Krones, in: Allg. deutsche Biographie, Leipzig 1892, 285 26 de.wikipedia.org 27 De.wikipedia.org/wiki/Sigismund_von_Lamberg 28 www.td-visnjagora.si; Valvasor 29 Schönleben, Analect., Tomo II.; Franz K. Wissgrill, Schauplatz des nö. Adels, Bd. V, Wien 1804; 371 30 Andreas Fidler/Joseph Wendt von Wendtenthal, Geschichte der ganzen österreichischen, weltlichen und klösterlichen Klerisey beyderley Geschlechtes, Bd. 5, Wien 1783, 139; Hist. Eccl. Cathed. P. 49

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