81 einen Vertrag vorlegte, durch den er 120 Dukaten für die Auslieferung der Urkunden einstreifen konnte. Hierauf wurde er samt seinen Mitbrüdern, die endlich die Wahl des neuen Abtes widerriefen, am 8. November 1463 durch den Kanonikus von Laibach/Ljubljana, Hermagoras von Horlant, im Namen des Gurker Bischofs von allen geistlichen Strafen frei gesprochen. Die päpstliche Bestätigung Sigmund zum Bischof verzögerte sich deshalb bis in das Frühjahr 1463. Ungeachtet der Verzichtserklärung des Abtes machten die Benediktiner dem Bischof Sigmund noch manchen Verdruss, so dass Rudolph Bischof von Lavant, der Bevollmächtigte des päpstlichen Stuhles, die Widerspenstigen 1465 mit dem Bann bedrohen musste. Am 9. März 1465 erklärten sie alle, dass sie in die Einverleibung ihres Klosters in das Bistum Laibach/Ljubljana eingewilligt hätten und das Kloster-Insiegel zurückzustellen. 1466 erteilte Kaiser Friedrich dem Bistum Laibach/Ljubljana das Recht, über alle 130 Kirchen (darunter 24 Pfarr- und 91 Filialkirchen) des Stiftes frei zu verfügen. 1473 wurden die Benediktiner von Oberburg/Gorni grad wegen des moralischen und sittlichen Verfalls im Kloster vertrieben und die Seelsorge Weltpriestern anvertraut.22 Kaiser Friedrich III. bekundete am 8. Februar 1468, dass ihm Sigmund von Lamberg etliche, zur Lehenschaft des Fürstentums Krain gehörende Güter, schriftlich aufgesandt und gebeten habe, diese seinem Vetter Georg d. Ä. von Lamberg zu verleihen, dem er sie verkauft habe. Er belehnte Georg mit diesen Gütern samt Zubehör. Zu den Lehen zählten: Eine Hufe zu Praposche, auf der Juri Werletz saß, eine Hufe zu Selo, auf der der Lebar saß sowie ein Zehnt zu Selo von einer Hufe, alle um Radmannsdorf/Radovljika gelegen.23 Als 1699 der Dom in Laibach/Ljubljana neu gebaut wurde, verewigte man Bischof Sigmund auf dem Deckenfresko. Das Gemälde stellt die Geschichte des Ursprungs des Bistums dar, wie nämlich der heilige Nikolaus dem Kaiser Friedrich IV. im Traum erschien, um ihn vor den Nachstellungen der Witwe des Grafen Ulrich von Cilli und Johann Wittowitz bei der Belagerung der Stadt Cilli 1458 zu warnen. Auf der einen Seite übergibt Kaiser Friedrich IV. als Stifter dem Sigmund von Lamberg die Gründungsurkunde des Bistums und dessen Privilegien, auf der anderen Seite erteilt ihm Papst Pius II. die Bestätigung.24 Der Kaiser begnadete Sigmund 1463 mit dem Recht freier Holznutzung für Herd und Bau, gewährte ihm die Haltung dreier Fischer auf dem Laibach-Fluss und gab ihm das Wiesen- und Weiderecht. Auf ihn fiel dann die Wahl, den Kreuzzug gegen die Türken zu predigen, die seit der Eroberung Konstantinopels immer gewalttätiger auftraten und ganz Europa erzittern ließen. Der Kaiser gewährte ihm ferner 1466 die Freiheit, mit den Kirchen, Pfarreien, und Kaplaneien, die zum Bistum gehören, frei verfügen zu können. Dafür wurde er im gleichen Jahre vom Generalvikar des Patriarchates Aquileja wegen angeblicher Eingriffe in die Pfarre St. Veit samt seinem Kapitel in den Kirchenbann getan. Vom Kaiser erhielt Sigmund 1468 die Erlaubnis, in der Gegend von Sulzbach auf Erz und Mineralien graben zu dürfen. Sigismund gelang es, allerdings nicht ohne Schwierigkeiten, auch die rechtliche Situation zwischen seinem Bistum und dem Patriarchen von Aquileja zu 22 Carl Schmutz, Hist.-top. Lexicon von Steyermark, Bd. 3, 45; Prof. Richter, Kaiser Friedrich und Krain, in: Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst, Bd. 9, 18.-23. März 1818, 33, 34, 35 23 http://www.regesta-imperii.de/regesten/suche/result/nr/1468-0208_1_0_13_26_0_647_647.html?tx_hisodat_sources%5BsearchMode%5D=10&tx_hisodat_sources%5B%40 widget_0%5D%5BcurrentPage%5D=2&cHash=a03e0f8acba5c2e8e0926f30fce6922a#rinav 24 Heinrich Costa, Reiseerinnerungen aus Krain, Laibach 1848, 14; Rolleder, 389
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