Hans Stögmüller - Lamberg, Band II

73 In zweiter Ehe verband sich Wolfgang 1538 mit Susanne von Schärffenberg, Tochter des Johann von Schärffenberg (Scherffenberg), Herrn zu Spielberg (bei Enns, OÖ.) und der Margaretha von Zelking.57 Das Eheversprechen erfolgte am 25. April zu Spielberg , das Beilager am 10. Juni zu Weytrach (= Weitra im Waldviertel, NÖ). Als am 23. September 1540 im Pfarrhof zu Gars eine Feuersbrunst entstand, gebar sie vorzeitig einen Sohn, der gleich nach der Geburt starb.58 Gregor (* 4.4.1543) war der zweite Sohn Wolfgangs. Dessen Taufpaten waren Leopold von Lembach und die Witwe des Wolf von Hofkirchen. Dieser Sohn starb 1588 in Wittenberg (in Deutschland), wo er studierte. (Marie) Magdalene (* 18.11.1546 in Haugsdorf). Ihre Taufpaten waren Julius Graf von Hardegg und Barbara, die Gemahlin des Sigmund von Ebersdorf. Magdalene vermählte sich in erster Ehe am 7. Februar 1563 mit Heinrich von Starhemberg (* 6.7.1540), Herr zu Wildberg und Lobenstein (in OÖ), Besitzer der Herrschaft Riedeck, nö. Regimentsrat, Kammerherr und Vizestatthalter, Reichshofrat und kaiserlicher Gesandter, Sohn des Erasmus I. von Starhemberg und der Anna von Schaunberg. Das Ehepaar hatte drei Söhne und drei Töchter.59 Heinrich starb am 31. Dezember 1575.60 Er ist an der Pfarrkirche Hellmonsödt (in OÖ) begraben. Die Grabplatte befindet sich an der nördlichen Außenmauer. Magdalenas zweiter Gemahl war Gabriel Strein (Streun) Freiherr von Schwarzenau, den sie 1576 heiratete. Marie Magdalene von Lamberg kam auf tragische Weise ums Leben. Sie war bei den Feierlichkeiten anlässlich der Hochzeit Reichard Streuns von Schwarzenau mit Regina von Tschernembl am 27. September 1581 auf Schloss Freydegg (Gem. Ferschnitz, Bez. Amstetten, NÖ) anwesend, als die Decke des Saales mit 88 Hochzeitsgästen in die Tiefe stürzte. Braut und Bräutigam kamen mit leichten Verletzungen davon. Marie Magdalene von Lamberg und ihr noch ungeborenes Kind erlitten dabei schwerste Verletzungen.61 Die Frau hatte nach drei Wochen eine Frühgeburt. Das Kind wurde getauft, lebte aber nur noch zwei Stunden, und auch die Mutter starb kurz nach der Geburt 1581.62 Erbe von Weierberg Gerhard Freiherr von Lamberg (* 1510, + 1556), Herr zum Sauenstein, der 3. Sohn Gregors aus der 2. Ehe, war zuerst ab 1539 mit Benigna von Schönkirchen, Tochter des Johann Herrn zu Schönkirchen und der Agnes von Puecham (Puchheim) verheiratet.63 57 Witting, 195 58 Laut Franz K. Wissgrill, Schauplatz des nö. Adels, Bd. V, Wien 1804, 368, gab es noch eine Tochter namens Margaretha, die Johann von Hofkirchen heiratete. 59 J. Schwerdling, Geschichte des uralten Hauses Starhemberg (Linz 1830), Nr. 146, 183; M. A. Becker, Beiträge zur Sittengeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts. Bl. f. Lkde v. NÖ. NF 2 (1868), 8. 60 Witting, 195. Laut Norbert Loidol starb er 1571, laut Christian Kieslinger, Die Starhembergischen Grabdenkmäler aus dem 15., 16. und 17. Jahrhundert, am 23. Dezember 1575 61 Norbert Loidol, Renaissance in Oberösterreich, Weitra 2010 (mit Bild von Maria Magdalena) 62 Gottfried Langeder, 400 Jahre Markt Ferschnitz, Ferschnitz 1989, S. 54; Rolleder, 382 63 Monatsblatt des heraldisch-genealogischen Vereins Adler, Band 3, 1885, 206

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