Hans Stögmüller - Lamberg, Band II

68 Lichtenstein, Christof Zerotein und Niklas Ziegler die Feste Jedenspeigen/Idungspeugen (Gem. Jedenspeigen bei Zistersdorf, Bez. Gänserndorf, NÖ). Die Pfarrkirche in Jedenspeigen samt der Herrschaft wurde ihm 1512 von Kaiser Maximilian als Lehen übergeben. Im folgenden Jahr gewährte ihm der Kaiser für Jedenspeigen einen Jahr- und Wochenmarkt und 1517 übergab ihm Kaiser Max die Feste Jedenspeigen mit allem Zubehör für eine Stumme Geldes ins Eigentum. Ebenfalls 1506 kauften Hanns und Georg Lamberger von Erben der Familien Pollheim, Liechtenstein, Sernstein und Iegler das Lehen Veste Kirchstetten (Gem. Neudorf bei Staatz, Bez. Laa an der Thaya, NÖ). Besitznachfolger wurde 1525 Johann der Ältere Lempach von Walch (Dürnkrut).29 Urkunde aus der Burg Steyr Im selben Jahr bevollmächtigte Johann d. Ä. in einer am St.-Agatha-Tag in der Burg Steyr ausgestellten Urkunde seinen Bruder Gregor Ritter von Lamberg, da er selbst sich in des Kaisers Diensten außer Landes befand, zum Empfang der ihnen gehörigen Lehen in Krain. Diese Urkunde siegelte der Burggraf von Steyr, Eberhard Marschalk von Reichenau. Am 14. März 1522 wurde Johann die alte öde Feste Sauenstein/Bostanj (Gem. Sevnica, Untersteiermark/Stajerska) erblich eingeräumt. 1530 verpfändete König Ferdinand I. gegen ein Darlehen von 3600 fl. den Markt Mauthausen (Bez. Perg, OÖ) an Johann. Doch musste Johann auf die Pfandschaft warten, weil Joachim Marschall von Reichenau einen Vertrag bis 1531 vorweisen konnte. Der neue Pfandinhaber dürfte sich kaum um den Donaumarkt gekümmert haben. Er vererbte den Markt und seine übrige Habe mit seinem Tod im Jahr 1536 an seinen Neffen Wolfgang.30 Am 16. Dezember 1534 übergab ihm Kaiser Ferdinand laut Schuld- und Pfandbrief die Burg und Herrschaft Gars (Gerichtsbez. Horn, NÖ) in pfandweisen Besitz. Desgleichen erteilte er ihm und seinem Bruder Gregor den Burgstall, das Dorf und das Landgericht Gaiselberg/Geiselberg (Gem. Zistersdorf, Bez. Gänserndorf, NÖ) zu Lehen, das früher Gamaret Fronauer (+ 1490) und seine Gemahlin Elisabeth, geborene Steinpeiß, und nach diesen Martin Närzinger und seine Gemahlin Rosine von Kaiser Wilhelm satzweise besessen hatten. Von den Gütern Jedenspeigen, Ebenthal und Geiselberg zahlte Johann 1534 die Leibsteuer. 1525 hatte ihm König Ludwig von Ungarn einen Schirmbrief über den bei Jedenspeigen, aber schon auf ungarischem Gebiet (heute Slowakei) gelegenen Raudenhof erteilt. Wegen des „Urfahrs und der Pletten“ über die March bei Siedendorf geriet er mit Franz Graf von Georgen in Streit, der 1533 durch eine Sentenz des Kaiser Ferdinands beigelegt wurde.31 Johann war auch Pfandinhaber des Gutes Ober-Wayden/Oberweiden (Bez. Gänserndorf, NÖ) und hatte als solcher 1533 mit Elisabeth Gräfin von Salm, der Witwe des Niklas Grafen von Salm zu Neuburg a. J. und Marchegg und Ort an der Donau einen Streithandel wegen der Weiden und Äcker am sogenannten Neydecker Feld, welche durch Regierungsabschied vom 21. April 1533 ihm zuerkannt wurden. 1535 erhielt Hans die Burg Montpreis/Planina (Sentjur pri Celju, Untersteiermark/Stajerska), 29 Büttner, Burgen und Schlösser NÖ, Bd. 14, 183; Rolleder, 377 30 Willibald Katzinger, Mauthausen, Markt und Maut im Mittelalter, Mauthausen 2013, 162 31 Rolleder, 378

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