Hans Stögmüller - Lamberg, Band II

64 Linie Willengrein-Sauenstein WIS Andreas von Lamberg, Herr zu Schneeberg, der zweite Sohn Balthasars, des Stifters der mittleren oder krainischen Linie, wurde selbst der Stammvater der Linie WillengreinSauenstein. Er war 1456 und 1466 Pfleger zu Reiffnitz/Ribnica (Gem. Ribnica, Unterkrain/Dolenjska).1 Kaiser Friedrich übertrug 1462 Andreas (von) Lamberg das Mitteramt in Reiffnitz bestandsweise für jährlich 160 Pfd. Pf. und das Inneramt für jährlich 300 Pfd. Pf. vom kommenden St.-Georgs-Tag (24. April) an auf vier Jahre mit der Auflage, die Einwohner nicht übergebührlich zu belasten. Aus dem Revers Lambergs ging auch hervor, dass er auf kaiserlichen Befehl Baumaßnahmen an Schloss Reiffnitz/Ribnica vornehmen sollte und die Einwohner nicht über den gewöhnlichen Zins belasten durfte. Deshalb wurde ihm zugestanden, dass er von den in dieser Urkunde genannten Abgaben jährlich 16 Pfd. Pf. einbehalten darf.2 Mit Datum St.-Lorenzen-Tag „des heiligen Martrar“ 1465 verkaufte Andre Lamberger, Pfleger in der Reiffnitz/Reyfnicz/Ribnica, einen Zehent zu Grossenpergk auf sechs Huben, item 6 Huben in Oblacker Pfarr gelegen, an Engelbert Auersperger (Awrsperger) und seine Erben, und gelobt den verkauften Zehent innerhalb Jahresfrist vom Lehensherrn, dem Gotteshaus zu Agla, richtig zu machen. Auf dem Siegel Andres ist sein Wappen mit drei Helmen, Helmzier und Umschrift „s. andre – lamb – erger“ zu sehen.3 Andreas erscheint 1468 auf einer Schenkungsurkunde des Niklas Pirs von Rotenbühel als Zeuge angeführt.4 Er war ein Mitbegründer des Benefiziums zur heiligen Barbara in der Stadt Laas/Laass und es bezeichnet ihn ein altes Missale der dortigen Pfarrkirche, in welcher er 1473 beigesetzt wurde, als „Herr in Willengrein“ bei Ortenegg. Das Schloss Willingrain/Breg pri Ribnici (Gem. Reiffnitz/Ribnica, Unterkrain/Dolenjska) soll er nach Valvasor von Grund auf neu erbaut haben. Hochzeit mit Elisabeth Andreas war mit Elisabeth von Zobelsberg,5 Tochter des Friedrich von Zobelsberg und der Katharina von Apfaltrern,6 verheiratet. Aus dieser Ehe gingen die Söhne Johann der Ältere und Gregor (siehe weiter unten) und 6 Töchter hervor: 1 Lanjus 294; Regesta Imperii 20.10.1466 2 http://www.regesta-imperii.de/regesten/suche/result/nr/1462-0421_1_0_13_18_0_270_270.html?tx_hisodat_sources%5BsearchMode%5D=10&tx_hisodat_sources%5B%40 widget_0%5D%5BcurrentPage%5D=2&cHash=e9ce5ee5bbd24e9100f89b3129c86dc8#rinav 3 Urkunden-Regesten aus dem gräflich Auersperg’schen Archive zu Auersperg, in: Mittheilungen des Historischen Vereines für das Herzogthum Krain, Bd. 20, Laibach 1865, 5 4 Laibacher Kapitelarchiv 185 Nr.15 5 Laut Franz K. Wissgrill, Schauplatz des nö. Adels, Bd. V, Wien 1804, hieß sie Margaretha, nach anderen Autoren Agnes 6 Witting, 194

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2