61 Lamberg vermachte.103 Am 12. Dezember 1536 wurde Domdechant Ambros als Kirchherr zu Zell im Zillertal genannt.104 Beim Empfang des neuen Erzbischofs Ernst von Bayern am 11. Oktober 1540 hielt Ambros in Salzburghofen die Empfangsrede.105 Kaiser Ferdinand sandte Ambros als tüchtigen Kanonisten 1547 auf den Reichstag nach Regensburg. Von 1537 bis 1551 war Ambros auch Domherr zu Brixen.106 Von 1542 bis 1546 war er Pfarrherr von St. Pauls (in Südtirol).107 Als 1542 der Fürstbischof Christoph Fuchs schwer erkrankte, wurden die Mitglieder des Domkapitels am 1. Dezember zur Wahl eines Koadjutors einberufen. König Ferdinand hatte mit Schreiben vom 7. November seinen Wunsch geäußert, Ambros vom Lamberg möge zum Koadjutor befördert werden. Die Wahl fiel jedoch auf den Bischof von Trient, Christoph Freiherr von Madrutz (* 5.7.1512), der später Bischof von Brixen wurde.108 Von 1543 bis zu seinem Tod war er Dompropst von Lavant (in Kärnten), als welcher er als Gewaltträger der Chorherren zu Wörd, Wilhelm Grieper, dem Hauspfleger auf dem Schloss zu Salzburg, Leonhard Reinprecht, ein Haus und einen Garten samt den Pfründen hinter dem Gotteshaus St. Peter in Salzburg verkaufte. Ambros wurde am 18. Februar 1549 vom Bistum Brixen beauftragt, die Stelle des Hochstiftes Brixen beim Provinzial-Konzilium in Salzburg zu vertreten.109 Im April 1549 beantragte Ambros einen Koadjutor für die Dechantei in Salzburg. Das Kapitel erkannte die Notwendigkeit einer solchen Ernennung, beschloss aber, diese Stelle durch freie Wahl zu besetzen. Sie fiel auf Christof von Lamberg (OLI).110 Ambros starb, nachdem er 22 Jahre als Domdechant gewirkt hatte, am 9. März 1551, 55 Jahre alt, und wurde in der Lamberg-Begräbnisstätte in der Andreaskirche in Salzburg beigesetzt. Sein Grabstein zeigte die Grablegung Christi. Oberster und Feldherr Wolfgang (I.) Freiherr von Lamberg (* 1497), das 12. Kind Georgs II.,111 war ein tapferer Kriegsheld, unter Kaiser Maximilian I. Oberster und Feldherr im Krieg gegen Venedig im Jahr 1511 und verteidigte heldenmütig mit Christof Graf von Frangipan und anderen die Festung Gradiška (heute geteilte Stadt an der Grenze von Kroatien und Bosnien und Herzegowina) und die Grenzen in Krain und Görz/Gorizia. Mit gleicher Tapferkeit focht er in Italien 1524 und 1525 im Krieg gegen Frankreich. 1535 besaß er Schloss Rutzing/Rocen/Tacen (Gem. Laibach/Ljubljana, Oberkrain/Gorenjska), das in der Folge an die Herren von Gall überging. 103 Anton Ritter von Schallhammer, Das Vermächtniß des Cardinal-Erzbischofes von Salzburg Matthäus Lang von Wellenburg, in: Mitt. d. Ges. f. Salzburger Landeskunde, 1866, 28 104 http://monasterium.net/mom/AT-HHStA/SbgDK/fond?block=65 105 Lorenz Hübner, Beschreibung der hochfürstlich-erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt Salzburg, Bd. 2, Salzburg 1793, 120 106 Karl Wolfsgruber, Das Brixener Domkapitel in seiner persönlichen Zusammensetzung ind er Neuzeit 15001803, Insbruck 1951, 311 S. 107 Karl Atz/Adelgott Schatz/Joseph Thaler, Das Dekanat Neumarkt und Kaltern, Bd. 2, Bozen 1904, 192 108 Franz A. Sinnacher, Beyträge zur Geschichte der bischöflichen Kirche Säben und Brixen in Tyrol, Bd. 7, Brixen 1830, 389 109 Sinnacher, Brixen, 426 110 J. Riedl, Salzburgs Domherren, in: Mitt. d. Ges. f. Salzburger Landeskunde, 1867, 155 111 Laut Witting (197) 1483
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