60 Thomas von Stampo über 10.000 fl, welche Sigmund von Lamberg im Namen des Dompropstes Christoph erlegt hatte, und am 1. Oktober 1577 zedierte dann Ludovica Zöpfl für sich und ihren Bruder Veit Sigmund von Zelking dem Sigmund von Lamberg jene Güter, die ihnen vom Erbe ihres Vetters Ulrich von Lamberg testamentarisch zugefallen waren.97 Nun erhob aber Balthasar von Lamberg 1578 Ansprüche auf die Güter des Ulrich, wogegen jedoch seine Vettern Christoph und Sigmund energisch protestierten. Da seine rechtlichen Ansprüche befriedigt wurden, zedierte er am 16. Juni 1578 seine Ansprüche dem Dompropst Christoph, und dieser verzichtete dann am 14. August 1578 in Salzburg auf seine Ansprüche auf zwei Drittel der Herrschaften Stockern und Ottenstein und auf das Haus in Wien (Annagasse 6/Krugerstraße7), die teils durch Erbschaft nach seinem Vetter Ulrich, teils durch „Vergnügung“ des Balthasar an ihn gekommen waren, zugunsten seines Vetters Sigmund. Die Lehensaufsendung an den Kaiser datiert vom gleichen Tag. Auf diese Weise war nun Sigmund von Lamberg Freiherr auf Ortenegg und Ottenstein (OOS, siehe dort) in den alleinigen Besitz der Herrschaften Ottenstein und Stockern (NÖ) gelangt.98 Domdechant in Salzburg und Mitbesitzer von Kitzbühel Ambrosius von Lamberg Freiherr von Ortenegg und Ottenstein)* 1496), das 11. Kind Georg II. aus seiner 2. Ehe, wandte sich der Gelehrten-Laufbahn zu, machte die theologischen und staatswissenschaftlichen Studien durch und erwarb die Doktortitel der Theologie und beider Rechte. Er war ein gelehrter Theologe, in der Geschichte und in den mathematischen Wissenschaften sehr gut unterrichtet und ein Mäzen der Gelehrten. Von 1510 bis 1538 war Ambros Pfarrer von Pfarrwerfen (in Salzburg).99 Im Jahre 1519 wurde Ambrosius Salzburger Domherr und 1529 Domdechant und Offizial des Erzstiftes Salzburg und Propst „zu unserer lieben Frauen“ in Maria-Saal. Der berühmte Theologe wurde 1530 von König Ferdinand als Abgeordneter zum Konvent wegen der Religions-Neuerungen Martin Luthers nach Augsburg gesandt.100 Ambros bezeugte am 30. September 1533 für sich und die nachfolgenden Domdechanten, dass er das von seinem Bruder Balthasar von Lamberg zur Stiftung eines Jahrtages mit Reichung von Präsenzen verschaffte Kapital von 182 fl. zur Ausbesserung des baufälligen Dechanthofes verwendet und deswegen in die Oblai jährlich 7 Pfund Pfennig zu entrichten verpflichtet sei.101 Papst Paul III. verlieh am 15. Oktober 1535 dem Domdechant Ambros von Lamberg drei geistliche Benefizien in den Sprengeln von Bamberg (?), Brixen und Konstanz und beauftragt den Bischof von Caserta mit der Exekution.102 Ambros war Exekutor, als der Salzburger Erzbischof Kardinal Matheus Lang von Wellenburg (*1468 in Augsburg, + 30.3.1540 in Salzburg) am 14. August 1536 sein Testament verfasste und unter anderem einen Teil der Herrschaft Kitzbühel der Familie 97 Rolleder, 46 98 Rolleder, 48 99 http://www.res.icar-us.eu/index.php?title=Lamberg,_Ambros_von 100 ÖStA, k. k. Hofkammer-Archiv 101 http://monasterium.net/mom/AT-HHStA/SbgDK/fond?block=65 102 http://monasterium.net/mom/AT-HHStA/SbgDK/fond?block=65
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2