59 Ulrich und Anna Maria hatten keine Nachkommen.92 Testament des Ulrich vom Lamberg Ulrich bestimmte, dass Schloss Ottenstein seiner Gemahlin Anna Maria als Witwensitz verbleiben und nach ihrem Tod auf seine Vettern Sigismund, Christoph und Balthasar übergehen soll.93 Am 21. Juni 1577 wurde in Wien zwischen Sigmund Freiherrn von Lamberg, dem Vertreter seiner Vettern Christof von Lamberg, Dompropst, und Balthasar von Lamberg, Sohn des Josef von Lamberg zu Schneeberg, einerseits und den Kindern der Schwester Regina des Ulrich von Lamberg, Veit Sigmund von Zelking und seine Schwester Ludovica von Zelking, die sich mit Ulrich Christof von Zoppl (Zöpfl) von Haus zu Raggendorf (bei Gänserndorf im Weinviertel, NÖ) vermählt hatte, über das Testament des Ulrich von Lamberg ein Vergleich geschlossen. Ludovica verzichtete auf jeglichen Anspruch am Nachlass des Ulrich.94 Beistände der drei Vettern waren Viktor August Fugger Freiherr von Kirchberg und Weißenborn, Dompropst zu Regensburg und Domherr zu Passau, und der niederösterreichische Regierungsrat Sigmund Oedt. Die andere Partei hatte dagegen die beiden Regierungsräte Eustach Freiherr von Althan und Servatian von Neydegg auf Rastenberg sowie den Sigmund Leyser zum Eytzenhoff (Neunzen) und Cammern als Beistände. 95 Der Witwe Anna Maria wurden 1000 fl. aus dem Sitz Stockern wegen der Baukosten, 2000 fl. Heiratsgut und 1000 fl. Morgengabe ausbezahlt, auch die Güter in Tirol als Erbe und die Herrschaft Ottenstein als Witwensitz zugesprochen. Anna Maria sollte dabei auch den Meierhof, das Brauhaus und die Geräte benützen, jedoch die Kleider, Ringe und Siegel des Verstorbenen herausgeben, auch alle Rüstungen und Waffen, das Hirschzeug, die Reh- und Hasennetze und das Fischzeug. Die Urkunden sollte sie dem Lamberg ausfolgen, jedoch über Ottenstein vidimierte Abschriften erhalten. Wenn sie sich wieder verehelichte, sollte sie Ottenstein verlieren und für die Gerätschaften 500 fl. Ablösung bekommen. Da zur Herrschaft Ottenstein kein Weingarten gehörte, wurde ihr ein Weingarten in Langenlois auf Lebenszeit überlassen. Doch sei derselbe abgeödet, schreibt sie und habe im Vorjahr nur sieben Eimer Wein ertragen.96 Ludovica verzichtete gegenüber dem Dompropst Christoph (SCH) auf ihre Ansprüche nach Ulrichs Testament und ihr Gemahl quittierte am folgenden Tag für sie über 1125 fl, die ihnen infolge des Vergleiches durch Viktor Fugger Freiherrn von Kirchberg und Weißenhorn, Dompropst zu Regensburg und Domherr zu Salzburg, im Namen des Sigmund von Lamberg und seiner Verwandten ausgezahlt wurden. Am gleichen Tag wurden auch die nach Melchior von Lamberg von 1560-1576 rückständigen Steuern im Betrag von 1586 fl und den Zinsen von 981 fl von Sigmund von Lamberg bezahlt. Kurz darauf quittierte Andreas Eberhart in Salzburg anstatt eines Herrn 92 Lanjus, 296; laut http://www.geneall.net/D/per_page.php?id=582669 und http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Thun_und_Hohenstein hieß die zweite Frau des Johann Cyprian von Thun Anna Fuchs von Fuchsberg (+ 21.5.1567) 93 Schneider 2, 96 94 OÖLA, HA. Steyr, Urk.Verzeichnis 95 Bauer, Ottenstein, 11 96 Schneider 2, mit Verweis auf GB XII, 617
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