56 Röm. Kay: Maj: Cammerer Vnd Obrist Hoffmarschalch so Anno 1536 die Herrschaft Ottenstein von den Stodalickhischen Geschlecht Erkhaufft hat.“ Das zweite Bild trug die Beschriftung: „Herrn Melchiors von Lamberg Frau Gemahlin, Gebohrne Gräfin von Wolckhenstain“. Dabei muss es sich um eine Verwechslung handeln. Die beiden Bilder hatte ab 1957 ein süddeutscher Privatsammler besessen und wurden 2007 versteigert.68 Melchior starb am 19. Mai 1550 am kaiserlichen Hof zu Wien und wurde in der Augustiner Hofkirche beigesetzt.69 Im 19. Jahrhundert war noch sein Marmor-Grabstein mit Bild und Wappen zu sehen. Er enthielt folgende Inschrift: „Hie liegt begraben der Röm. Auch zu Hungarn und Böheimb Königl Majtt. Erzherzogs Ferdinandi zu Oesterreich gew. Geh. Rath und Hof Marschalch der Wohlgebohrn Herr Herer Melchior von Lamberg, Freyherr auf Ortenegg und Ottenstain, der gestorben ist am 19. Tag des Monats May im 1550 Jahr.“70 Am 29. April 1551 quittieren Josef von Lamberg, Freiherr zu Ortenegg und Ottenstein, Anna Maria, Witwe nach Melchior von Lamberg, Margarethe, Witwe nach Sigmund von Lamberg, und Pangratz Sauer, als Gerhab des Augustin von Lamberg, dem Salzburger Domkapitel über die ausgelieferte Verlassenschaft des Ambros von Lamberg, gewesenen Domdechants zu Salzburg.71 Anna Maria machte am 20. November 1558 ihr Testament.72 Die Kinder Melchiors Melchior hinterließ die Töchter Regina und Eva und einen Sohn Ulrich: Regina war mit Georg Wilhelm Freiherrn von Zelking (* 1518, + 1569) auf Weinberg (bei Freistadt, OÖ), Herrn zu Siedendorf (Schloss Sierndorf, Gem. Sierndorf, Bezirk Stockerau, NÖ)73 verheiratet. Sie war seine zweite Frau. Vorher war er mit Anna von Meseritsch verheiratet. Regina verzichtete am 28. September 1550 zu Gunsten ihres Bruders Ulrich und seiner Nachkommen männlichen Stammes auf ihr Heiratsgut von 3000 fl und auf die Abfertigung, die ihr im Testament des Vaters zugesprochen worden waren.74 Regina scheint sich aber trotzdem auf Schloss Stockern (in NÖ) festgesetzt zu haben, denn am 28. Mai 1561 befahl ihr Kaiser Ferdinand bei Vermeidung einer Strafe von 100 Dukaten in Gold, ihrem Bruder Ulrich binnen acht Tagen sämtliche auf Stockern/Stockhorn bezüglichen Urkunden abzuliefern und jene Gründe und Böden des Schlosses und Lehens zu Stockern, die sie widerrechtlich in ihren Händen hielt, demselben zu überantworten. Hingegen erhielt Ulrich am 18. Oktober 1561 vom nö. Landmarschall den Auftrag, seiner Schwester Regina eine schon fällige Schuld von 1000 fl unverzüglich zurückzuzahlen. Regina machte 1570 ihr Testament und scheint bald darauf gestorben zu sein. Sie hinterließ die Tochter Ludovika und den Sohn Veit Sigmund von Zelking. 68 www.arcadja.com/auctions/de 69 Franz Karl Wißgrill, Schauplatz des landessässigen nö. Adels vom Herrn- und Ritterstand vom 11. Jh. an bis auf unsere Zeiten, Bd. 5, Wien 1824, 363-416 70 Franz K. Wissgrill, Schauplatz des nö. Adels, Bd. V, Wien 1804, 380 71 Salzburger Landesarchiv, Salzburger Domkapitel 1; Heimatbuch Rastenfeld I, 132 72 https://archive.org/stream/neuesjahrbuch07adlgoog/neuesjahrbuch07adlgoog_djvu.txt 73 Witting, 198 74 NÖLA, HA Lamberg, Urk 118; Rolleder, 43
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