Hans Stögmüller - Lamberg, Band II

54 Maria von Haselbach, der nachgelassenen Tochter des Ulrich von Haselpach zu Stockern59 und der Rosina von Rosenharts. Melchior stellte am 5. März 1533 in Salzburg seiner Schwiegermutter Regina eine Schuldverschreibung über 2500 fl aus. Von seinem Bruder Josef von Lamberg zu Schneeberg kaufte Melchior 1535 einige Güter in Laibach/Ljubljana (in Krain, heute Slowenien). Erwerbung von Ottenstein Am 24. April 1536 erwarb Melchior laut des in Wien ausgestellten Kaufbriefes von Eustachius Stodolick (Stodaligkh) zu Waldreichs das Schloss und die Herrschaft Ottenstein (Gem. Rastenfeld, Bez. Krems, NÖ).60 Mit verkauft wurden die Lehenschaft der Schlosskapelle und der Kirche in „Rasstenfeld“, Teiche, Leute, Dörfer und Roboten, alles freies Eigen, dazu zwei Drittel des Landgerichts auf dem „Aigen zu Tollersheim“ (Döllersheim), „Zwdings“ (Zudings, Zierings), das öde Haus (Burgstall) und die Mühle zu „Liechtenegkh“ (Lichtenegg, Gem. Rastenfeld), die ein landesfürstliches Lehen war. Der Verkäufer übergab dem Käufer auch ein Urbar zum „Gschloss Ottenstain“, worin die Besitzverhältnisse genau dargelegt werden.61 Urbar zum „Gschloss Ottenstain“ Angeführt wurden: Das Schloss, der Meierhof und Stadel und die Baufelder im Hof, gegen Liechtennegckh und die Zidinger Breite, zwei Baumgarten, die Reytwiesen, Fischerwiese, Mühlwiese, Panwiese unter Liechtenfels und die Wiesen im Hor, in Gemosern, im Pfaffengraben und die Hofwiese zu Döllershaim; das öde Haus (Burgstall) Liechteneckh mit Breiten und Hölzern, der Forst jenseits der Brücke der Dobra nach bis ans Mentzinger Holz mit Wildbann; die Fischweide am Kampp vom Waldtreichs-Graben und Zidinger Gemerk bis an den Litzlkampp und das halbe Wasser bei Liechtennfels bis zum Welttennpach; der Welttennpach und der Raffelsgraben; die Mühle unter dem Haus und die Maut auf der Brücke, von der sie erhalten wird; zwei Teile Landgericht auf dem Eigen Dollersshaim, Zidings und der Mühle zu Liechtenneckh, Lehen vom Hause Österreich; das Panntaiding auf diesem Gebiete. Das Kirchenlehen zu Rastenfeld mit den Vogtholden.62 Stodolik führte auch ein Urbar der Lehenschaft „sandt Florian stifft“ im Schloss Ottenstein an und zählte die dazu gehörenden Güter auf: „Dienst von 44 Gründen bei Rastenfeld und Döllersheim, zwei Viertel Weingärten zu Pulkau im Weißenbecken, Weingärtendienst zu Ramanstorf, Capletsdorf und Sumans-Hebering (Siegmundsherberg), weitere Gelddienste in Marbvach (bei Nieder-Grünbach) von einer Wiese, einem öden und einem aufrechten Haus, in Flachau (bei Döllersheim) von sieben aufrechten und zwei öden Häusern, in Döllersheim von zwei, in Zidings (Zierings) von zwei aufrechten und zwei öden Häusern; Zehente von fünf Häusern und der Pfarrhofpeunt in Döllersheim; auch elf Grundstücke bei Zierings, Flachau und Lichtenegg“.63 Stodolik behielt sich jedoch das Landgericht zu Klein-Motten und Brugg, das er nach 59 Stammschloss vermutlich Haselbach bei Stockerau 60 NÖLA, HA Lamberg, Urk. 98; Wissgrill erwähnt irrtümlicherweise einen Kaufbrief mit Datum 7. Jänner 1521 61 Franz E. Bauer, Studien zur Herrschafts- und Familiengeschichte der Lamberg zu Ottenstein im 16. Und 17. Jahrhundert, Dissertation Universität Wien 1980, 1 62 Heimatbuch Rastenfeld I, 131 63 Die alte Heimat, Berlin 1942, 236

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