52 Bauernkrieges flüchtete er mit Erzbischof Matthäus in die Festung Hohensalzburg. Kardinal Mathias Lang ernannte ihn auch zu seinem Ehrenkaplan.46 Am 1. August 1528 beschloss das Domkapitel, das baufällige Gebäude des Weingartgutes (Brunnhausgasse 29, Riedenburg) zu einem „Lustort“ zu machen, und einem Domherrn ohne Ausschluss des Dompropstes und Dechants lebenslänglich auf Option zu überlassen. Der damalige Dompropst Balthasar von Lamberg wurde der erste Nutznießer. Das Domkapitel behielt sich aber bis in das 17. Jahrhundert den Weiher bevor, denn hier wohnte bis auf diese Zeit der Aufseher und Fischer aller Domkapitel‘schen Fischwasser. Als die Maierschaft des Spitals in der Stadt aufhörte und in das Nonntal kam, wurde sie in der Nähe dieses Schlosses errichtet, Schloss und Garten einem Domherrn gelassen, und ein Bestandmaier aufgenommen, welcher gegen den Genuss einiger Grundstücke ein bestimmtes Maß Milch täglich in das Spital liefern musste.47 Balthasar war 1529 bis 1530 Pfarrer in Laufen (früher Salzburg, heute Bayern).48 Kunigunde (* 1485, + 1524), die Tochter Georgs II., vermählte sich in erster Ehe mit Christoph von Puchenstuben,49 in zweiter Ehe mit Heinrich von Ellach, dem Besitzer des Schlosses Stegberg/Steberk (Gem. Cerknica, Innerkrain/Notranjska), der 1524 ohne Kinder starb und Hans von Lamberg (OLI), den Sohn seines Schwagers Josef von Lamberg zu Schneeberg aus dessen erster Ehe mit Elisabeth von Ellach, zu seinen Erben einsetzte. Seine Testaments-Exekutoren waren Felizian von Petschach und Johann Apfaltrer, Hauptmann zu St. Veit am Pflaum. Schloss Stegberg/Steberk kam später von den Lamberg an die Herren von Scheyer.50 Anna (+ 1560), die Zwillingsschwester des 1486 geborenen und bald darauf verstorbenen Hans, wurde 1539 Äbtissin des Clarissenklosters zu Minkendorf/Münchendorf/Mekyne (in Oberkrain).51 Zu ihr zog ihre Mutter Magdalene, die 1439 Witwe geworden war, und starb dort am 24. März 1538 im Alter von 74 Jahren.52 Der Begründer des Ottensteiner Besitzes Melchior von Lamberg (* 1491, + 19.5.1550 in Wien), der 5. Sohn Georgs II. aus der 2. Ehe, wurde k. Kämmerer und Hofrat der nö. Lande und 1523 nö. Regimentsrat. Als die Türken unter Anführung ihres Sultans Soliman I. 1529 vor Wien rückten, führte Melchior zusammen mit Trojan von Auersperg, Niklas von Thurn, Hans Katzianer und anderen Adeligen Mannschaften aus Krain in die Residenzstadt und stand als kaiserlicher 46 Beiträge zur Geschichte von Salzburg, in: Intelligenzblatt von Salzburg, 18. Juni 1803, 386 47 Johann Wolfgang Melchinger, Geographisches statistisch-topographisches Lexikon von Baiern, Bd. 4, Ulm 1797, 601 48 J. Riedl, Salzburgs Domherren, in: Mitt. d. Ges. f. Salzburger Landeskunde, 1867, 155; Heinrich Gentner, Topographische Geschichte der Stadt Laufen, in: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte, Bd. 22, München 1863, S. 310 49 Lanjus, 295 50 Johann W. Valvasor, Die Ehre deß Hertzogthums Crain, 9. Bd., Teil 3, 560 51 Monasterium S. Clarae 52 Rolleder, 41
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