33 Johann Weichard, Georg Gottfried, Herbard und Sigismud, die Söhne Sebastians, starben früh. Stammhalter war Hans Georg, von dem weiter unten zu lesen ist. Der General-Feldwachtmeister Johann Wilhelm Freiherr von Lamberg, der 2. Sohn Sebastians I., war seit 18. Februar 1597 Freiherr von Lamberg zu Rotenbühel und Habach, kaiserlicher General-Feldwachtmeister und Hauptmann zu Fiume/Rijeka (heute in Kroatien). Er diente im kaiserlichen Heer in Ungarn, als im Jahr 1593 die Türken unter Muhamed III. dieses Land neuerdings mit Krieg überzogen. Johann Wilhelm war bei der siegreichen Schlacht bei Stuhlweißenburg/Szekesfehervar und bei der Belagerung Fileks/Filakova im Verwaltungsgebiet Pressburg/Bratislava (heute in der Slowakei) und trug zur Eroberung der Stadt Gran/Esztergom/Ostrihom bei, worauf ihm ein Kommando in Kroatien übertragen wurde. Als die Türken Kanizsa/Nagykanizsa/Großkirchen (im Komitat Zala in Ungarn) belagerten, rückte Johann Wilhelm dahin ab, zerstörte die aufgeworfenen Belagerungswerke und nötigte sie, das Lager aufzugeben. Als aber später Kanizsa doch in die Hände der Türken kam, wurden sie von ihm täglich beunruhigt. Am 13. Mai 1598 fiel in einem dieser Gefechte sein junger Vetter Siegmund Friedrich von Lamberg, der Sohn des Valentin, der in einen Hinterhalt gefallen war. Johann Wilhelm rückte darauf sogleich mit 2000 Pferden ab, traf den Feind noch auf dem Schlachtfeld und trieb ihn mit großem Verlust in die Flucht. Bei der Verfolgung wurde er durch eine Musketenkugel verwundet. Im nächsten Jahr geriet Johann Wilhelm infolge seines schneidigen Vorgehens in die Gefangenschaft der Türken. Um ihn zu befreien, musste seine Gemahlin Sabine das Schloss Scherenbühel/Česenik (Gem. Stein/Kamnik, Oberkrain/Gorenjska) für 6000 fl an Peter Scharnitzer verpfänden. Wilhelm Freiherr von Lamberg brachte es bis zum Rang eines General-Feldwachtmeisters. Er war ein wohltätiger Mann und half den durch den Krieg hart mitgenommenen Kloster St. Helena außerhalb Tschakaturn/Czakathurn/Csaka-Tornya (in Slavonien, Kroatien) durch eine reiche Fundation wieder auf.128 Bei der Belehnung seines Vaters Sebastian am 23. Juni 1584 war bestimmt worden, dass die Lehen, falls die damals genannten Lamberg nicht mehr am Leben sein sollten, auf Wilhelm und seinen Vetter Sebastian II., den Sohn seines Bruders Hans Georg übergehen sollten. Diese beiden belehnte nun Erzherzog Ferdinand am 18. Jänner 1605 mit allen Afterlehen, worauf Wilhelm am 18. Februar 1606 als Ältester des Namens und Stammes die Äbtissin Klara Rizin in Lack mit den Zehenten in Zeyritz belehnte. Am 13. Apri1 1606 wurde Johann Wilhelm von Erzherzog Ferdinand von Tirol mit den Mannspurger Gütern samt Burg (Gem. Menges, Oberkrain/Gorenjska) belehnt. Mit diesen Gütern war sein Bruder Hans Georg 1590 belehnt worden. Wilhelm hatte wohl nicht rechtzeitig um die Belehnung angesucht, weshalb die Lehen apert129 geworden waren, aber 128 Rolleder, 25 129 frei
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