Hans Stögmüller - Lamberg, Band II

29 Gemahl Hans Adrian von Greisseneck zu Eberstein und Hornburg100 kraft ihres Heiratsbriefes geschenkt erhalten hatte, ihren Geschwistern.101 Sie machte am 28. März 1584 ihr Testament, in welchem sie ihrem Gemahl das von Leopold Freiherrn von Herberstein erkaufte Haus zu Judenburg, die Pfirsichhub in der kl. Feistritz bei Weißenkirchen und die anderen dort liegenden Gründe vererbte. Ihre Geschwister erhielten jene 5000 fl, die zu Aussee veranlagt waren und ihren Erbteil an der Lang von WellenburgErbschaft bildeten, wogegen sie die Schuld von 2000 fl an Otto Freiherrn von Teuffenbach zu zahlen hatten. Hans Adrian von Greissenegg stellte 1584 dem Raimund Freiherrn von Lamberg als Bevollmächtigter seines Vaters Sigmund von Lamberg eine Schuldobligation über 2000 fl aus und gab darauf als Hypothek sein Haus zu Judenburg, die Mair’schen Grundstücke, die Pfirsichhub und den Schärbeny-Garten. Mit Sigmund Freiherrn von Lamberg starb der Zweig zu Rotenbühel-Eck ab, da die Söhne seines Bruders Kaspar, Andreas und Hans Larenz, kinderlos gestorben waren.102 Die Linie Rotenbühel-Steinbühel Georg (II.) von Lamberg zum Rotenbühel/Črnelo und Steinbühel/Zaprice, der 2. Sohn Sigmunds d. J., wird 1524 bei der Heirat seines Bruders Andreas zum ersten Mal erwähnt. Am 11. Jänner 1530 gab Georg dem Georg Paradeiser zu Neuhaus zwei Huben zu Letzel und Weinperg, wofür ihm dieser seine Hube und das Baurecht zu Sapetz bei Stein abtrat. Georg ließ den alten Hof abbrechen und erbaute dort ein Schloss, dem er den Namen Steinbühel/Zaprice (Gem. Stein/Kamnik, Oberkrain/Gorenjska) gab. Die Bürger von Stein bemühten sich zwar, den Bau unter dem Vorwand zu verhindern, dass die Türken, wenn sie sich des Schlosses bemächtigen würden, ihnen von dort aus großen Schaden zufügen könnten. Sie richteten aber nichts aus, weshalb sie dann zu ihrem Schutz gegenüber von Steinbühel einen mächtigen Turm erbauten und ihn „Salemberg“ (sa Lamberg) nannten. Als Georg zum Bau von Steinbühel Holz durch die Stadt führen wollte, erlaubten dies die Bürger von Stein nicht. Er wollte es darauf mit Gewalt erzwingen und sammelte an 200 von seinen und seiner Brüder Untertanen, teils zu Fuß, teils zu Ross. Aber die Bürgerschaft stellte sich hinter den Stadtmauern zur Wehr, um Gewalt mit Gewalt zu vergelten, bis durch die Ankunft von zwei Landeskommissären der Friede wieder hergestellt wurde. 1535 behauptete Amoley, die Witwe des Hans von Helfenberg, in ihrem Testament, dass die Burg Mannsberg/Monsberg/Majsperk (Gem. Pettau/Ptuj, Region Untersteiermark/Stajerska) ihr gehöre. Georg widersprach, dass sie sein Eigen sei.103 Georg war 1549 Schaffer104 zu Michelstetten/Michelstein/Frauenthal/Velesalo/Velesovo (Dominikanerinnen-Kloster in Čerklje na Gorenjskem bei Laibach/Ljubljana),105 wie aus 100 Burgruine bei St. Oswald (Gem. Eberstein in Kärnten) 101 Zwiedineck, Archiv Feistritz, 21 102 Rolleder, 16 103 OÖLA, HA. Steyr, Fam.Archiv, Fasz. 8/134; Rolleder, 17 104 Aufseher oder Verwalter auf einem Gutshof 105 Johann Heinrich Zedler, Grosses vollst. Universal-Lexicon, Bd. 21, 1731-1754, 72

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