235 4000 fl, wofür die Herrschaft alle Pfarrgüter übernimmt; ausgenommen davon sind ein Acker in Urbau als Pfarrkrautgarten, die Urbauwiese, die Scheibelwiese, der Grasgarten beim Pfarrhof, eine Wiese in Obergrünbach und das kleine Mernäckherl; jährlich bekommt der Pfarrer 1 Fuhr Heu und Futter für 2 Kühe; dazu stiftet Lamberg noch 2000 fl., deren jährliche Interessen von 300 fl. der Pfarrer bekommt. 2. Erhält der Pfarrer auch das Hausgärtl und jährlich 16 Klafter Holz. 3. Weiters von jedem Haus ¼ Korn und den Hauspazen; der Schulmeister von Niedergrünbach erhält jährlich 32 fl. 45 kr., 24 2/4 Metzen Korn, freie Wohnung und eine Grasstatt; der Schulmeister von Rastenfeld erhält als Entschädigung 19. Metzen Korn. 4. Verpflichtet sich der Stifter den neuen Pfarrhof an Stelle des alten zu errichten und zu erhalten. 5. Wurden die 6000 fl. als Sicherstellung an die Herrschaft Waidhofen an der Thaya angeschrieben. 6. Bleiben alle Pfarrgrundstücke, wie schon festgelegt, bei der Herrschaft; der Pfarrer hat alle Quatember ein Amt für die Familie Lamberg zu halten. 7. Die Anstellung von Schulmeister, Mesner und Kirchenvätern erfolgt gemeinschaftlich durch Pfarre und Herrschaft.9 Sonntagberg (Bez. Amstetten). P. Benedikt Abelzhauser, Subprior am Sonntagberg, errichtete am 11. November 1685 über die von Judith Rebekka Gräfin von Lamberg (AFL) der Kirche am Sonntagberg gewidmete silberne Lampe und den dazu gestifteten Geldbetrag für ein ewiges Licht einen Stiftbrief.10 Stockern: Sigmund von Lamberg kaufte am 24. Mai 1603 mit dem von seinen beiden verstorbenen Ehefrauen Siguna Leonora geb. Fugger von Kirchberg und Weissenhorn, und Maria geborene von Meggau, für religiöse Zwecke hinterlassenen Geld einige Grundstücke und errichtet damit eine Jahrtags-Stiftung an der Pfarrkirche St. Veit zu Stockern.11 Thaya: 1666 stiftete Ferdinand Maximilian Graf von Sprinzenstein auf Waidhofen als Inhaber der Herrschaft Thaya testamentarisch für zwölf arme Personen ein Bürgerspital, das an der Ecke Gartenzeile-Waidhofner Straße steht. 1671 wurde das Gebäude errichtet. Der Auftrag wurde von seinem Nachfolger Leopold Joseph Graf von Lamberg ausgeführt, der 1688 den Stiftbrief ausstellte und 1689 eine Kapelle erbauen ließ, die dem hl. Johannes dem Täufer geweiht wurde. Gleichzeitig wurden sechs Messen, darunter an den Festtagen der Hl. Johannes Baptist und Franz Xaver, gestiftet. Die Kapelle wurde 1693 vollendet. Die Stiftung diente durch mehr als 250 Jahre dem Stiftungszweck. Eine Inschrift am Feuerwehrhaus erinnert an diese Stiftung. 1967 musste das nicht mehr bewohnte Bürgerspital dem Neubau eines Feuerwehrhauses weichen, die Kapelle aber blieb erhalten und dient als Aufbahrungskapelle.12 9 Heimatbuch Rastenfeld, 217 10 OÖLA, HA. Steyr, Urk. 76 11 NÖLA, HA Lamberg, Urkl 169 12 Florian Schweitzer, Pfarre Thaya, St: Pölten 1977, 37
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