232 Stiftungen Oberösterreich Dietach, Hofspital zu Dietachdorf: Es wurde 1687-1689 von Franz Joseph Graf von Lamberg erbaut und der Stiftsbrief von Franz Anton Fürst v. L. am 1. Oktober 1757 errichtet. Der Stiftsbrief wurde 1794 von Johann Nepomuk Friedrich v. L. erneuert. Das Spital war zur Aufnahme armer gebrechlicher Herrschaftsuntertanen bestimmt, die ihren Lebensunterhalt durch die ihren Kräften noch angemessenen Handarbeiten und durch eine tägliche Pfründnerportion von 6 kr. aus den Einkünften des Spitals erhielten. Diese Einkünfte bestanden aus den Zinsen des in öffentlichen Fondsobligationen von 3200 fl. C.M. betragenden Stiftungskapital, teils aus Beiträgen, die vom reinen VerlassenschaftsVermögen der Untertanen zu 12 kr. vom Hundert unter dem Namen Spitalgeld abgenommen wird. Die Zahl der in diesem Spital beherbergten und beteilten Pfründner betrug in der Regel 5 Köpfe und der für ihre Verpflegung gemachte Aufwand im Durchschnitt 70-80 fl. C.M.1 Steyr. Johann Maximilian v. L. stiftete am 1. Jänner 1672 mit 1000 fl eine wöchentliche Seelenmesse bei den Dominikanern in Steyr. Steyr, Kinderspital: Graf Philipp und Christoph v. L., Stiftung für arme Kinder in Steyr 1840, 1899. Das Haus Wieserfeldplatz 22 wurde 1898 gekauft und 1994 gestiftet. Gedenktafel über dem Portal mit dem Text: „Graf Philipp Lamberg Kinderspital. Gestiftet 1894 von der hochgebornen Frau Maria Gräfin Lamberg geborne Gräfin Lamberg. Errichtet 1899“. 1899 wurde auch das Nachbarhaus Wieserfeldplatz 20 gekauft und 1903 in das Heim einbezogen. Damals hieß es „Anstalt armer Schutzkinder in Wieserfeld“. 1967 wurde das Gebäude an die r. k. Vorstadtpfarrkirche St. Michael übergeben, die dort einen Kindergarten führt.2 Die „Philipp Graf Lambergsche Stiftung“ verteilte auch Geld an notleidende Familien. Um 1919 wurde in der Steyrer Zeitung ein Aufruf veröffentlicht, dass arme Familien um eine Unterstützung ansuchen können. Eine große Anzahl von Familien aus Steyr und Umgebung schreiben daraufhin ihre Bittbriefe, die an das Stadtpfarramt Steyr zu richten waren, über die Zuerkennung des Betrages von 200 Kronen entschied der Stiftungsrat. Vorzulegen waren mit dem Ansuchen ein „Armutszeugnis von der Bezirksverwaltungsbehörde (Magistrat) und ein Taufschein.3 1 Carl Ozlberger, k. k. Kreisarzt zu Steyr, Der Traunkreis des Landes ob der Enns, in physisch-medicinischer Hinsicht dargestellt, in: Med. Jahrbuch Bd. 32, 457 (Fortsetzung) https://books.google.at/books?id=mVhjAAAAcAAJ&pg=PA464&dq=lueger+steyr&hl=de&sa=X&ved=0ahU KEwje4dD6srHMAhUDQpoKHSG-Bv0Q6AEILTAC#v=onepage&q=lueger%20steyr&f=false 2 Begsteiger, Steyrdorf, 421 3 Pfarrgemeinde aktuell 2/2014
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