Hans Stögmüller - Lamberg, Band II

228 Nach dem Tod von Vollrath Raimund wurde Johanna (Gräfin) Lamberg (+ 1973) Eigentümerin des Archivs, die es testamentarisch dem Land Niederösterreich vermachte. Durch dieses großzügige Legat blieb dem Land eines der wertvollsten Patrimonialarchive erhalten.8 Es umfasst das „Alte Archiv“, Familienschriften aus dem 19. und 20. Jahrhundert, Papiere der Familie Lamberg-Hochburg (1907 dem Archiv in Ottenstein einverleibt) und Archivalien aus der Domänenverwaltung. Ab 1967 konnte der Bestand im damals neu eingerichteten Archivdepot für das Ständische Archiv (Wien I, Teinfaltstraße 8, Gebäude der früheren Bodencreditanstalt) zweckentsprechend aufgestellt und zugänglich gemacht werden. Allerdings blieben zunächst Teile des Aktenbestandes ungeordnet und daher nicht benützbar. Eine Durchsicht und Neuerfassung des Gesamtbestandes erfolgte in den Jahren 1996-1997. Eine komplette Neuordnung des Bestandes, der über 360 Urkunden, knapp 1050 Bücher und 632 Aktenkartons umfasst, war jedoch aus Zeit- und Platzmangel nicht möglich. Die jetzt gesondert aufgestellten Urkunden und Handschriften waren zum großen Teil ursprünglich in den Aktenbestand eingereiht. Der Ottensteiner Kernbestand wies einerseits Signaturen auf, die sich auf die Aufstellung in Archivkästen mit Fächern bezogen, und besaß andererseits auch eine durchgehende Faszikel-Nummerierung.9 Da diese Angaben noch in der älteren Sekundärliteratur aufscheinen, wurden sie, um eine Identifizierung der Archivalien zu ermöglichen, in das vorliegende Verzeichnis aufgenommen. Die alten Signaturen finden sich auch, zumindest für die aus Ottenstein stammenden Bestände, in dem nun als Handschrift Nr. 1047 aufgestellten „Index über die im hochgräflich von Lamberg’schen Archive in Ottenstein befindlichen Familien- und Domänenschriften“ von 1832-1834. Dieses Verzeichnis diente daher auch als Basis und Ausgangspunkt für die in den Abschnitt „C. Aktenverzeichnis“ eingearbeitete Konkordanz, die den ursprünglichen Aufstellungszusammenhang der Urkunden und Handschriften erkennen lässt. Es wird dort von der entsprechenden alten Faszikelnummer auf die neue Urkunden- bzw. Handschriftensignatur verwiesen.10 Das Archiv beinhaltet auch Familienschriften des 19. und 20. Jahrhundert, Familienpapiere Lamberg-Hochburg, Archivalien über die Verwaltung der Herrschaften Ottenstein, 8 NÖLA, Registratur des Archivs, Akt St.Z. 254/1973 9 NÖLA, ArchA St. Z. 254/1973 10 Silvia Petrin, Das Lamberg-Archiv „Ottenstein“ im Niederösterreichischen Landesarchiv. In: Scrinium H. 22/23 (1980) 82 – 87

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