Hans Stögmüller - Lamberg, Band II

17 Ein Wilhelm Lamberger ist jedoch 1343 in Krain urkundlich bezeugt.11 Er ist jedoch nicht aus Niederösterreich eingewandert. Die Urlinie. URL Wilhelm II. (* ca. 1345), heiratete ca. 1368 Diemuth (Dimuth, Demuth, * ca. 1350), die Erbtochter des Niklas (Nicolaus) von Pottwein (Pöttwein, Podwein, + 1395), der aus einem der ältesten uradeligen Geschlechtern Krains und Ministerialen der Grafen von Ortenburg stammte.12 Ihr Stammsitz Podwein/Podvine, erstmals 1311 urkundlich erwähnt, lag in Oberkrain (heute Slowenien) in der Nähe von Radmannsdorf/Radovljica. Wilhelm verkaufte am Lichtmesstag 1372 seinen von Otto Graf von Ortenburg zu Lehen rührenden Zehent zu Möschach (Bez. Hermagor, Kärnten) an Thomas von Podwein. Siegel: „+ S. Wilhelmi. Lambg. d. Aspe“.13 Wilhelm war von 1379 bis 1398 Ortenburger Burggraf auf Waldenberg/Pustoi grad nad Lipnico (Gem. Radovljica, Oberkrain/Gorenjska).14 Als der Schwiegervater um 1395 starb, fielen dessen Besitz und das Wappen (in Gold ein schwarzer Bracke) an die Lamberg. Wilhelm erlangte durch Diemuth große Güter in Krain an der kroatischen Grenze, wo er 1397 die Schlösser Orteneck/Ortnek (Gem. Ribnica, Unterkrain/Dolenjska) und Lichtenberg/Praproce (Gem. Grosuplje, Unterkrain/Dolenjska)15 besaß.16 Wilhelms Gemahlin Diemuth war 1366 nicht Obersthofmeisterin der Herzogin Katharina von Österreich („Markgräfin von Brandenburg“), sondern die Witwe Hermanns von Landenberg und Tochter Ottos des Piber. In der Kirche Maria Schnee beim Minoritenkloster (Minoritenplatz im 1. Bezirk in Wien) gibt oder gab es einen Grabstein für Diemud von Lamberg (+ 1374). Weil es sich um die Hofmeisterin der Herzogin Katharina handelt, dürfte der Grabstein dieser Diemuth gelten.17 Da sich Wilhelms Söhne 1414 in die väterliche Erbschaft teilten, dürfte Wilhelm II. zwischen 1397 und 1414 gestorben sein. Wilhelm II. hinterließ eine Tochter und vier Söhne, von denen drei die Stammväter der drei Hauptlinien des Geschlechts wurden: Katharina war mit Niklas von Stein (Nikolaus Steiner) vermählt.18 11 Genealogisches Handbuch IV, 66 12 In Siebmacher, OÖ, 753, ist Diemut die Tochter von Thomas von Podwein 13 Lanjus, 388 14 Wolfgang Lazius; Wissgrill, 365, Rolleder, 4; Lazius, de Nigr. Gent. I 6. Pag. 209; www.slosi.info; Kos, 81, 300; www.gradovi.jesenice.net; Göth, Urkunden-Regesten, in: Mitt., Bd. 6, 263 15 Wissgrill, 365 16 Witting behauptet, er sei nur Burggraf auf Waldenberg gewesen 17 Joseph Hormayr zu Hortenburg, Wien, seine Geschicke und seine Denkwürdigkeiten, Wien 1824, 98; Lanjus, Österr. Uradel, 36 18 Witting erwähnt eine Tochter Margaretha, Gemahlin des Martin von Raunach, 1426.

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