143 nach Regensburg, von dort aber nach Prag, wo die Königin am 24. Jänner 1547 im Wochenbett starb. Josef und seine Gemahlin, die Obersthofmeisterin der vier Prinzessinnen, begleiteten diese noch im gleichen Jahr zuerst nach Linz und von dort nach Innsbruck zu den anderen vier Geschwistern. Als 1551 die vier älteren Erzherzoginnen von ihrem Vater nach München bestellt wurden, begleiteten sie dieselben dorthin und kehrten dann wieder nach Innsbruck zurück, wo sie bis zur Ankunft des Kaisers Karl blieben und dann nach Burg Hasegg übersiedelten, jedoch noch in diesem Jahr aus dem Hofdienst schieden. Josefs Gemahlin erhielt von Kaiser Ferdinand bei ihrem Austritt 1000 ungarische Goldgulden, die ihr zur Hälfte bar ausbezahlt wurden. Die andere Hälfte wurde am 22. August 1551 auf Senosetsch/Senozece (Gem. Razdrto, Innerkrain/Notranjska),21 der Pfandherrschaft ihres Gemahls versichert. Überdies erhielt sie eine Pension von 300 fl, die ihr samt dem Reisegeld am 16. Februar 1553 bei OÖ. Kammer zu Innsbruck nachträglich angewiesen wurden.22 Josef von Lamberg, Freiherr zu Ortenegg und Ottenstein und Schneeberg, Herr auf Ortenegg und Weißenstein, Pfandherr der Herrschaft Senosetsch/Senozece und Jedenspeigen/Idungspeugen (in NÖ), hatte wohl 1551 seinen Posten als Landeshauptmann in Krain angetreten, hatte ihn aber nicht lange inne, denn am 20. Oktober 1554 starb er im 65. Lebensjahr in der Burg zu Laibach/Ljubljana. Kurz zuvor war Josef in einen Skandal verwickelt worden, da er von Balthasar Katzianer beschuldigt wurde, für seine – Katzianers – Ermordung einen gewissen Georg Saffran gedungen zu haben. König Ferdinand I. gelang es aber, den Streit zu schlichten.23 Eine der ersten posthum gedruckten Autobiographien aus dem Raum der österreichischen Erblande ist die gereimte Lebensgeschichte des kaiserlichen Obersthofmeisters und Krainer Landeshauptmannes Joseph von Lamberg (1489-1554), die Johann Weichard von Valvasor 1689 in seinem Buch „Die Ehre des Herzogthums Krain“ veröffentlichte.24 Von den rund 1500 Versen des edierten Teiles nehmen die väterlichen Ermahnungen rund ein Drittel ein. Den Rest bildet die Lebensbeschreibung. Die didaktische Einleitung besteht wiederum aus zwei Abschnitten, von denen sich der erste und längere vorwiegend an die Söhne, der zweite, kürze speziell an die Töchter richtet.25 Die Kinder Josefs Josefs erste Gemahlin Elisabeth von Ellach hatte ihm 1514 im Schloss Schneeberg/Sneznik (Gem. Stari trg pri Lozu, Innerkrain/Notranjska) vier Kinder geboren: 21 Wissgrill, 381; www.slosi.info 22 Laut Wurzbach, Biograph. Lexikon, Bd. XIV, hieß Josefs dritte Frau Anna von Swetkowics; Rolleder, 55 23 Dusan Kos, Die Zeit der Krieger, in: Das Turnierbuch des Caspar von Lamberg, Laibach/Ljubljana 1997 24 Josef Pauser/Martin Scheutz/Thomas Winkelbauer (Hg.), Quellenkunde der Habsburgermonarchie (16.–18. Jahrhundert) Ein exemplarisches Handbuch (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsband 44), Wien/München 2004 25 Harald Tersch, Österreichische Selbstzeugnisse des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit, Wien 1998, 216
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