Hans Stögmüller - Lamberg, Band II

142 Margaretha, Herrn Josephn von Lamberg auf Schneeberg Gemahel, eine gebohrne Khuen von Belasy aus Lichtenberg, ist gestorben den 4. Martii im 1636ten Jahr.“14 Am 8. Mai 1534 löste Josef von den Erben Bernhardin Ritschans Schloss und Herrschaft Reifnitz/Ribnica (Gem. Ribnica, Unterkrain/Dolenjska). Für die Ablösesumme von 2000 fl und für seine Gratifikation von 5000 fl wegen seiner zweimaligen gefährlichen Reisen zum türkischen Kaiser wurde ihm die lebenslängliche Pfandschaft auf Reifnitz gesichert.15 Josef begleitete beide Majestäten nach Trient, Kärnten, Steiermark, Österreich und Böhmen und wurde noch in demselben Jahr nach dem Tod seines Vetters Johann Freiherrn von Lamberg zum Sauenstein 1535 zum Obersthofmeister der Kaiserin Anna (Ehefrau des Kaisers Ferdinand) ernannt. Josefs Notizbuch enthält auch ein kurzes deutsches Gedicht auf den Tod der Fürstin im Jahr 1547.16 Josef war 1541 bis 1544 Pfandherr der Herrschaften Senosetsch/Senozece (Gem. Razdroto, Region Innerkrain/Notranjska) und 1524-1554 Idungspeugen/Jedenspeugen (Bez. Gänserndorf, NÖ).17 Dritte Hochzeit mit Anna Josef vermählte sich am 21. Februar 1538 zum dritten Mal mit Anna von Schwetkowitz (Zwetkowitsch, Svetkowics),18 Tochter des Johann Adam von Zwetkowitsch und der Johanna de Ressauris,19 einer Hofdame der Kaiserin Anna und Obersthofmeisterin der kaiserlichen Prinzessinnen. 1539 verlieh ihm der Kaiser die Würde eines Geheimrates. Er flüchtete 1541 wegen der Pest mit dem Hofstaat aus Österreich, kam aber im folgenden Jahr wieder zurück und hielt sich dann im Gefolge der Königin die meiste Zeit in Böhmen auf.20 Freiherrenstand für die Lamberg Mit dem am 12. Jänner 1544 in Prag ausgestellten Diplom erhob Kaiser Ferdinand Josef und seine Brüder Melchior, Kaspar und Wolfgang von Lamberg in den Freiherrenstand und ernannte ihn noch in demselben Jahre zum Landeshauptmann in Krain. Josef fuhr zwar dorthin, wurde aber in demselben Jahr an den Hof in Wien zurück gerufen. 1545-1546 reiste Josef mit dem Hof nach Böhmen, Mähren, Schlesien und zum Reichstag nach Regensburg, von dort aber nach Prag, wo die Königin am 24. Jänner 1547 im Wochenbett starb. Josef und seine Gemahlin, die Obersthofmeisterin der vier Prinzessinnen, begleiteten diese noch im gleichen Jahr zuerst nach Linz und von dort nach Innsbruck zu den anderen vier 14 Franz K. Wissgrill, Schauplatz des nö. Adels, Bd. V, Wien 1804, 381 15 Georg Göth, Regesten aus den Schatzgewölbbüchern des k. k. Statthaltereiarchivs in Graz, Tom. III, 994, 1007, in: Mittheilungen des Historischen Vereines für das Herzogthum Krain, Bd. 20, 20 16 OÖLA, HA. Steyr Hs. 1478 17 Franz K. Wissgrill, Schauplatz des nö. Adels, Bd. V, Wien 1804, 381 18 Bucellini (Stemmatrogr. Germ. P. III, 116) und Hübner (Genealogische Tabellen T. 704) nennen sie irrig Maria von Haselbach. Doch ist Anna in mehreren Aktenstücken im k. k. Hofkammer-Archiv verewigt. 19 Witting, 199 20 Rolleder, 54

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