Hans Stögmüller - Lamberg, Band II

141 nach Konstantinopel/Istanbul als Gesandte, um ihm Friedens- beziehungsweise Waffenstillstandsangebote zu unterbreiten. Die osmanischen Heere waren jedoch bereits auf dem Weg nach Nordwesten und die habsburgischen Gesandten mussten diese bis zur Belagerung der Festung Güns begleiten.9 Die beiden Gesandten trafen den Sultan auf halbem Weg, mussten ihm länger als fünf Monate von Lager zu Lager folgen und wurden endlich an der Grenze Österreichs mit einer hochmütigen Antwort entlassen. Lamberg und Nogarola kehrten im September nach Wien zurück, um den Anzug des Feindes zu verkünden. Die Gesandten trafen Kaiser Karl V. und König Ferdinand in Linz im Begriff, dem Feind mit großer Macht entgegen zu ziehen und ihm eine Hauptschlacht zu liefern. Doch dieser, hiervon unterrichtet, zog sich zurück. Der Kaiser reiste nun wieder durch Italien heim nach Spanien. König Ferdinand begleitete ihn bis nach Villach und reiste dann nach Innsbruck, von wo er im folgenden Jahre nach Österreich zurückkehrte. Josefs Eintragung im Tagebuch: „Darnach im 32ten Jahr Schickt mich Ihr sais. Maj. Wieder In die Türkey mit Grafen von Noyrol. Mit dem zu ziehen wurde mir wohl. Wiewol die Reiß mir wurde schwer, Darum ich lieber daheim blieben wär. Ich mußt aber gehorsam thun. Wir namen den Zug über die Wüen. Durch das Crobaten und durch Woßen (Bosnien) Guter Herberg haben wir wenig genoßen. Und da wir auf halben Weg khomen, Balt wur den türkischen Kaiser vernomen Gegen uns herzuziehen droht; Zu Nischman uns zu bleiben geboth.“ Als Lohn für seine treuen und schweren Dienste und zweimalige Botschaftsreise zum türkischen Kaiser erhielt Josef am 17. September 1533 die Wegmaut in Oberlaibach satz- und pfandweise bis zur Wiedereinlösung mit 5000 fl Rh. (2) Josef begleitete dann den kaiserlichen Hof nach Innsbruck. Im Sommer 1533 ging Ferdinand wieder nach Österreich. Der Kaiser gab Josef eine Stelle als Kammerrat in Wien.10 Zweite Hochzeit mit Margarete Am 14. Jänner 1534 vermählte sich Josef in der Burg zu Wien zum zweiten Mal, nämlich mit Margarete Khuen von Belasy (+ 4.3.1536), der Tochter des Jakob Khuen von Belasy11 zu Lichtenberg12 (* 1476, + 11. 4.1562) und der Maria Magdalene Fuchs von Fuchsberg (+ 6.9.1556 in Innsbruck).13 Als Josef im folgenden Jahr Kaiser Ferdinand nach Innsbruck begleitete, traf ihn die Nachricht vom Tod seiner 2. Gemahlin, die ihm am 29. Februar 1536 einen Sohn geboren hatte. Sie wurde im Kreuzgang bei den Schotten begraben. Auf dem Grabstein stand folgende Inschrift: „Hie ligt begraben die Edel und Tugendsam Frau Frau 9 Rolleder, 53 10 Valvasor, Die Ehre deß Herzogthums Crain, Bd. 3, 45 11 Südtiroler Adelsgeschlecht, das nach Salzburg und Niederösterreich auswanderte, http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Khuen_von_Belasy. Stammwappen: im goldenen Feld ein roter, nach links springender Fuchs 12 Schloss nördlich von Saalfelden im Pinzgau, Salzburg. Stammschlösser waren allerdings das Schloss Fuchsberg in St. Pauls-Eppan und die heutige Burgruine Lichtenberg am Stilfserjoch im Vinschgau, Südtirol 13 http://gw.geneanet.org/cvpolier?lang=de;p=jakob;n=khuen+von+belasi;oc=1; http://de.wikipedia.org/wiki/Fuchs_von_Fuchsberg_(Adelsgeschlecht); Stammschloss war das Schloss Fuchsberg in St. Pauls-Eppan; allerdings gibt es auch in Niederösterreich eine Burgruine Fuchsberg (Gem. Irnfritz-Messern, Bez. Horn, http://www.imareal.sbg.ac.at/noe-burgen-online/result/burgid/1897)

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