137 Die Potwein-Linie (D) POT Dietmund von Lamberg, der Sohn Wilhelm II.1 aus seiner Ehe mit Diemuth von Potwein (Podwein, Pottwein), leistete Erzherzog Albrecht V. bei den Unterhandlungen zu seiner Heirat mit Elisabeth, der Erbtochter des Kaisers Sigmund, nützliche Dienste und wohnte 1421 dem in Wien mit ausgesuchter Pracht vollzogenen Beilager Albrechts bei. Er kämpfte dann unter ihm 1423 gegen die Hussiten und wurde 1428 sein Obersthofmeister, als welcher er ihn auch auf seinen weiteren Zügen gegen die Hussiten begleitete. Auch bei jener denkwürdigen Zusammenkunft in Iglau/Jihlava (in Mähren) 1436, als die Böhmen wieder in den Schoss der katholischen Kirche aufgenommen wurden, war Dietmund im Gefolge des Erzherzogs und des Kaisers Sigmund. Als letzterer am 9. Dezember 1437 starb und Erzherzog Albrecht ihm als Albrecht II. in der Kaiserwürde und im Besitz seiner Länder folgte, blieb Dietmund sein Obersthofmeister und blieb in dieser Stelle bis zum Tod des Kaisers im Jahre 1439. Das Todesjahr Dietmunds ist uns ebenso wenig bekannt wie der Name seiner Gemahlin, mit der er zwei Söhne (Friedrich und Hans) hatte. Friedrich von Lamberg, Sohn des Dietmund, trug am 28. Oktober 1439 bei der Leichenfeier des römisch-deutschen Königs Albrecht II. in Wien das Panier des Herzogtums Krain. Friedrich ließ 5206 nach jüdischer Zeitrechnung, also 1464 nach christlicher, bei den Juden zu Marburg/Maribor, Radkersburg, Judenburg, St. Veit und Laibach/Ljubljana verkünden, dass alle, welche Forderungen an seinen Ahnherrn von Potwein oder auf seinen Ahnherrn Wilhelm Lamberger oder auf dessen drei Söhne Georg, Balthasar und Joachim (soll heißen Jakob) oder auf ihre Erben hätten, binnen dreißig Tagen erscheinen sollten, da er die Gelder zu ihrer Befriedigung bereit liegen habe. Es meldete sich aber niemand. Es dürfte demnach kurz vorher sein Vater Dietmund gestorben sein und die angeführte Aufforderung zum Abschluss der Potwein-Erbschaft gehört haben.2 Friedrich erhielt mit Urkunde vom 15. November 1445, ausgestellt in Wien, für sich und seine sämtlichen Geschlechtsvettern eine kaiserliche Verbesserung des LambergFamilienwappens mit dem Wappen seiner Großmutter Diemuth von Podwein: in Gold ein rechts springender schwarzer Bracke mit silbernem (nicht goldenen) Halsband und Ring, welcher sich auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldener Decke auf einem weißen Polster sitzend wiederholt. Das Wappen der Herren von Lamberg war von nun an geviert: 1 und 4 Lamberg, 2 und 3 Podwein. Rechts wurde der Lamberger, links der Potweiner Helm gestellt.3 Friedrich vermählte sich 1473 mit Elisabeth, einer Tochter des Ulrich von Schärffenberg, Herrn zu Spielberg, und der Katharina Herrin von Losenstein.4 1 Bucellini, Calin und Wissgrill führen Dietmund als Sohn Wilhelm II. an, die übrigen aber nicht. 2 Rolleder, 6 3 Witting 177 4 Hoheneck II, 300
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